BELLEVUE/BONN (dpa-AFX) - Die Telekom-Tochter
Möglich mache dies ein höherer freier Mittelzufluss (Free Cashflow). An der Börse kam die Mitteilung nicht gut an. Der Kurs der T-Mobile-US-Aktie gab nach der Ankündigung am Mittwoch im New Yorker Handel rund zwei Prozent nach; die Telekom-Anteile verloren am Donnerstag im frühen Handel knapp ein Prozent. Einige Experten hatten auf ein höheres Volumen beim Aktienrückkauf der Tochter gesetzt.
Die Deutsche Telekom hat durch den Aktienrückkauf mittelfristig die Möglichkeit, Anteile am Markt zu platzieren, ohne die "sichere, nachhaltige Mehrheit" an der US-Tochter zu gefährden. Der Konzern kann sich auch bald über eine erste Dividendenzahlung der Tochter freuen. Mitte Juli hielt die Bonner Mutter 51,4 Prozent an T-Mobile US. Sievert sagte, die Deutsche Telekom wolle im Rahmen dieses Programms keine Anteile direkt an die Tochter verkaufen.
Da die Zahl der ausstehenden Aktien bei einem Rückkauf sinkt, kann sich die Telekom aber mittelfristig von Anteilen trennen und weiter die Mehrheit halten. Ein Sprecher des Bonner Unternehmens kündigt an, die Anteile ab Anfang 2024 am Markt platzieren zu wollen.
"Die genaue Anzahl von T-Mobile US-Aktien, die die Deutsche Telekom verkaufen wird, steht noch nicht fest", hieß es. Die Telekom hält derzeit rund 605 Millionen der knapp 1,2 Milliarden ausstehenden T-Mobile-Aktien. Bei einem Schlusskurs von rund 134 Dollar am Mittwoch liegt der Börsenwert der US-Tochter des Bonner Konzerns derzeit bei fast 158 Milliarden Dollar. Das Telekom-Paket ist damit umgerechnet rund 75 Milliarden Euro wert. Zum Vergleich: Die Marktkapitalisierung der Deutschen Telekom liegt insgesamt bei etwas weniger als 100 Milliarden Euro.
Wie T-Mobile US weiter mitteilte, will das Unternehmen im Abschlussquartal 2023 eine Dividende in Höhe von etwa 750 Millionen Dollar an seine Aktionäre zahlen. Etwas mehr als die Hälfte davon geht an die Deutsche Telekom. Ab 2024 will T-Mobile US dann die Ausschüttung jährlich um ein Zehntel anheben.
Erst im zweiten Quartal hatte die Amerika-Tochter erklärt, bereits einen Großteil des genehmigten Kapitals für Aktienrückkäufe ausgereizt zu haben. So seien bislang rund 83,5 Millionen Anteile für 11,8 Milliarden Dollar zurückgekauft worden, hieß es Ende Juli. Bis Ende September hätte das Management noch weitere 2,2 Milliarden Dollar aufwenden können.
An der Dividendenpolitik der Deutschen Telekom ändert sich nichts: Weiterhin soll das bereinigte Ergebnis je Aktie ausschlaggebend für die Höhe der Auszahlungen sein. "Hiervon sollen 40 bis 60 Prozent an die Aktionäre ausgeschüttet werden, bei einer Mindestdividende von 60 Cent je Aktie", stellte der Dax-Konzern klar.
T-Mobile US ist maßgeblich für den jüngsten Erfolg des deutschen Konzerns verantwortlich und macht den Löwenanteil der Bilanz aus. Zuletzt setzte Sievert den Rotstift an: Rund 5000 Stellen sollen abgebaut werden und zum Teil durch Künstliche Intelligenz (KI) ersetzt werden. Die Zahl entspreche circa sieben Prozent der Gesamtbelegschaft./zb/ngu/stk
Quelle: dpa-Afx