GÖPPINGEN/BREMEN (dpa-AFX) - Der Softwareanbieter Teamviewer
Zuletzt lag das Papier mit 8,5 Prozent bei 46,10 Euro im Minus. Damit hat Teamviewer noch immer einen Anstieg von rund 44 Prozent seit Anfang des Jahres aufzuweisen. Das in der vergangenen Woche erreichte Rekordhoch von 54,86 Euro ist damit aber weiter in die Ferne gerückt.
"Mit dem Zukauf von Ubimax wollen wir unseren Unternehmenskunden noch mehr Lösungen in den Bereichen vernetzte Geräte, Augmented Reality und Internet der Dinge anbieten", sagte Vorstandschef Oliver Steil im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. "Wir wollen damit vor allem die Anwendungsfälle der Teamviewer-Software für unsere Kunden erweitern, etwa in der Logistikbranche."
Bei Augmented Reality werden reale Kamerabilder etwa mit Schalt- oder Bauplänen angereichert, zum Beispiel in speziellen Brillen. Dadurch können Techniker Geräte beispielsweise einfacher warten oder reparieren, weil ihnen direkt im Sichtfeld angezeigt wird, welcher Stecker zu welcher Verbindung gehört. Ubimax ist auf solche Anwendungen auf portablen Geräten spezialisiert. So sollen manuelle Arbeitsprozesse vereinfacht werden.
Die Übernahme erweitere Teamviewers Produktportfolio im Großkundensegment deutlich, hieß es. Der Zielmarkt für das Unternehmen soll sich so bis 2023 um 10 Milliarden auf 40 Milliarden Euro erhöhen. "Ubimax wächst stark und eröffnet uns in den nächsten Jahren noch größere Marktchancen - zudem wächst unser Zielmarkt mit der Übernahme noch schneller", sagte Steil.
Ubimax erzielte auf Basis der vergangenen zwölf Monate in Rechnung gestellte Umsätze von 9,1 Millionen Euro, ist also noch klein. Zudem schreiben die Bremer noch rote Zahlen. "Ubimax war in den letzten drei Jahren schon fast profitabel", sagte Finanzvorstand Stefan Gaiser.
Im zweiten Quartal hat Teamviewer nicht mehr ganz so deutlich von der Corona-Krise profitieren können wie noch zu Jahresbeginn. Die in Rechnung gestellten Umsätze (Billings) steigerte das Unternehmen im Jahresvergleich um 45 Prozent auf 105,9 Millionen Euro. Im ersten Quartal hatte das auf Videokonferenzen und Fernwartungssoftware spezialisierte Unternehmen noch ein Plus von 75 Prozent aufzuweisen, weil viele Unternehmen ihre Mitarbeiter in der Pandemie ins Homeoffice geschickt hatten. Analysten hatten sich teils auch ein etwas stärkeres Wachstum zwischen April und Ende Juni ausgerechnet.
"Auch der April war in der Geschäftsentwicklung noch sehr stark geprägt von der Sondernachfrage rund um die Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie, nach ein paar Wochen hat sich die Nachfrage aber wieder normalisiert", sagte Gaiser./men/he
Quelle: dpa-Afx