ZÜRICH (dpa-AFX) - ABB
Künftig will ABB auf vergleichbarer Basis jährlich um "5 bis 7 Prozent über den Konjunkturzyklus" wachsen, wie das Unternehmen mitteilte. Darüber hinaus sollen Akquisitionen wie bisher 1 bis 2 Prozent zum Wachstum beisteuern. Insgesamt soll so ein Umsatzplus von jährlich im Mittel zwischen 6 und 9 Prozent erreicht werden. Bisher strebte ABB ein jährliches Umsatzwachstum von durchschnittlich 4 bis 7 Prozent auf vergleichbarer Basis an. Davon sollten 3 bis 5 Prozent aus eigener Kraft erreicht werden und 1 bis 2 Prozent über Akquisitionen.
Für die operative Gewinnmarge (Ebita-Marge) wird künftig ein Wert zwischen 16 und 19 Prozent angestrebt. Davor galt eine Zielvorgabe von "mindestens 15 Prozent" ab dem Jahr 2023. Außerdem wird das jährliche Ziel für die Kapitalrendite (ROCE) auf "über 18 Prozent" aktualisiert, von zuvor 15 bis 20 Prozent. Der unverwässerte Gewinn je Aktie soll über die Konjunkturzyklen künftig im "mindestens hohen einstelligen Bereich" zunehmen. Bisher sollte er lediglich deutlicher steigen als der Umsatz.
Die Aktien von ABB konnten davon am Vormittag profitieren und gewannen zunächst fast 2 Prozent. Nach einem Tief Mitte Oktober bei unter 30 Franken wieder dem bisherigen Jahreshoch von 35,74 Franken an. Unter Analysten werden die neuen Ziele mehrheitlich begrüßt, wenn auch teilweise als zu wenig ambitioniert bewertet. So heißt es von der ZKB, dass die überarbeitete Strategie eine Fortsetzung des "Erfolgsrezeptes der letzten drei Jahre" sei. Enttäuschend sei indes, dass beim anorganischen Wachstum weiterhin nur 1-2 Prozent an zusätzlichem Umsatz durch Zukäufe anpeilt würden. Daher sei das Strategie-Update zwar konsistent, aber kein "großer Wurf."
Bei Vontobel ist von einer "konservativen" Rentabilitätsspanne "am unteren Ende" der Erwartungen die Rede. Dies erlaube es, die Prognosen zu übertreffen und zu erhöhen. Insgesamt signalisieren die neuen Ziele, dass ABB in eine "neue, profitable Wachstumsära eintritt".
Laut ABB liegt der Schwerpunkt sowohl auf organischem als auch akquisitorischem Wachstum. Bei Zukäufen kann die Schließung technischer Lücken, die Ergänzung von wachstumsstarken Segmenten oder der Zugang zu neuen geografischen Märkten der Treiber sein. ABB bestätigte dabei das Ziel von 5 bis 10 kleinen bis mittleren Akquisitionen pro Jahr. Ebenfalls bestätigt wird der strategische Umgang mit den erwirtschafteten Mitteln. Im Vordergrund steht die Finanzierung von organischem Wachstum durch Forschung und Entwicklung sowie Investitionen. Weiterhin soll auch eine über den Zeitverlauf steigende, nachhaltige Dividende ausbezahlt werden.
An nächster Stelle der Prioritätenliste stehen Akquisitionen und danach sollen die Mittel gegebenenfalls über Aktienrückkäufe an die Aktionäre zurückgeführt werden./cf/rw/AWP/nas/mis
Quelle: dpa-Afx