PALO ALTO (dpa-AFX) - Trotz der globalen Chipkrise und Lieferproblemen hat der US-Elektroautobauer Tesla
Der Bau von Teslas europäischer Autofabrik in Grünheide bei Berlin geht dem Unternehmen nach wie geplant voran. "Wir rechnen damit, die abschließenden Genehmigungen vor dem Ende dieses Jahres zu erhalten", hieß es im Quartalsbericht. Eigentlich wollte Tesla schon im Juli mit der Produktion in Brandenburg beginnen, doch bürokratische Unstimmigkeiten verzögerten den Zeitplan. Tesla geht aber weiter davon aus, dass vor Jahresende die ersten Model Y vom Band rollen.
"Insgesamt bin ich sehr stolz darauf, was das Team erreicht hat", sagte Tesla-Vorstand Zach Kirkhorn bei einer Telefonkonferenz nach Vorlage des Geschäftsberichts. Sowohl in Grünheide als auch im texanischen Austin, wo ein weiteres Tesla-Werk im Bau ist, nähere man sich dem Produktionsstart. Allerdings warnte der Top-Manager, dass noch große Herausforderungen bevorstünden und die Massenfertigung stark von der derzeit schwierigen Versorgung mit Bauteilen abhänge.
Die Quartalszahlen des E-Auto-Pioniers übertrafen die Erwartungen der meisten Analysten deutlich. Anleger reagierten dennoch verhalten, die Aktie geriet nachbörslich sogar leicht ins Minus. Obwohl die Autobranche insgesamt seit Monaten schon unter dem Halbleiter-Mangel, Container-Knappheit sowie Staus an Seehäfen und anderen Engpässen in den Lieferketten ächzt, steckte Tesla die Belastungen bislang relativ gut weg. Im dritten Quartal brachte das Unternehmen 241 391 Fahrzeuge an seine Kundschaft, rund 73 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer zeigte sich schwer beeindruckt vom Geschäftsbericht, der bereits den dritten Rekord-Quartalsgewinn in Serie auswies. "Tesla strotzt vor Kraft und Grünheide ist noch nicht mal angelaufen", so der Branchenkenner. Während Teslas Gewinnspannen zuletzt stiegen, sank erneut die Bedeutung von Abgaszertifikaten, die andere Autobauer benötigen, um ihre Emissionsbilanz aufzubessern. Im jüngsten Vierteljahr setzte Tesla damit nur noch 279 Millionen Dollar um, in den Vorquartalen waren diese Erlöse wesentlich höher gewesen./hbr/DP/zb
Quelle: dpa-Afx