AUSTIN (dpa-AFX) - Der US-Elektroautobauer Tesla
Das Papier kostete im vorbörslichen US-Handel an der Nasdaq mit 237,74 Dollar rund 11,3 Prozent mehr als zum Vortagesschluss. Das Jahreshoch von 271 Dollar aus dem Juli ist aber immer noch ein Stück weit entfernt.
Den Optimisten unter den Anlegern sollten die besser als erwartet ausgefallenen Zahlen Hoffnung geben, dass der Tiefpunkt der Profitabilität durchschritten und die Wachstumsorgen übertrieben seien, schrieb Analyst Joseph Spak von der Schweizer Großbank UBS. Für das kommende Jahr habe Tesla-Chef Elon Musk ein Wachstum von 20 bis 30 Prozent bei den verkauften Fahrzeugen in Aussicht gestellt. Die Tesla-Skeptiker dürften sich dagegen in der Aussage des Managements bestätigt sehen, dass die Margen aus dem dritten Quartal im vierten Quartal nur schwerlich aufrechtzuerhalten sein dürften, so Spak.
Beim Umsatz verfehlte Tesla knapp die Analysten-Prognosen. Die Erlöse stiegen im Jahresvergleich um acht Prozent auf knapp 25,2 Milliarden Dollar (23,4 Mrd Euro). Am Markt waren im Schnitt rund 25,4 Milliarden Dollar erwartet worden. Dabei spielte auch das Geld eine Rolle, das Tesla mit dem Verkauf von CO2-Zertifikaten an Autobauer mit Verbrennungsmotoren einnimmt. Im reinen Autogeschäft stieg der Umsatz um zwei Prozent auf gut 20 Milliarden Dollar.
Unter dem Strich stieg der Tesla-Gewinn im Jahresvergleich um 17 Prozent auf rund 2,17 Milliarden Dollar. Beim um Sondereffekte bereinigten Gewinn pro Aktie waren es 72 US-Cent - während Analysten nur mit 58 Cent gerechnet hatten. Dabei kamen dem Unternehmen geringere Kosten je Auto zugute - unter anderem sanken die Rohmaterial- und Frachtkosten.
Tesla steigerte die Auslieferungen im vergangenen Quartal um sechs Prozent auf knapp 463.000 Fahrzeuge. Den Löwenanteil davon machten mit rund 440.000 Wagen der günstigeren Modelle 3 und Y aus. Allerdings folgt der neue Elektro-Pickup "Cybertruck" ihnen nun auf dem dritten Platz in der Rangliste der in den USA verkauften Elektrofahrzeuge, teilte Tesla ohne eine konkrete Absatzzahl mit.
Für das Gesamtjahr erwartet Tesla-Chef Elon Musk ein etwas besseres Abschneiden im Verkauf als 2023. Die Auslieferungen dürften zum Vorjahr leicht zulegen, hieß es. Vergangenes Jahr hatte Tesla 1,8 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert.
"Der boomende China-Markt für Elektroautos beschert Tesla einen deutlichen Gewinnsprung", konstatierte Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. Während bei BMW, Mercedes und im Volkswagen-Konzern im zweiten Quartal zum Teil deutliche Verschlechterungen der Gewinnmarge zu verzeichnen gewesen seien und für das dritte Quartal weitere Verschlechterungen ins Haus stünden, habe Tesla seine Marge zum Vorquartal deutlich verbessert. Dazu habe auch die Streichung von zehn Prozent der Arbeitsplätze weltweit beigetragen./men/so/mis/jha/
Quelle: dpa-Afx