KASSEL/HANNOVER (dpa-AFX) - Seit Jahren steht der Kasseler Salz- und Düngemittelhersteller K+S
Festgelegt wurde eine stufenweise jährliche Absenkung der Zielwerte von heute 2310 auf 1580 Milligramm Chlorid pro Liter im Jahr 2024. Anschließend soll geprüft werden, ob für die Jahre 2026 und 2027 eine weitere Absenkung möglich ist.
Die neuen Vorgaben lägen deutlich unter denen, die K+S beantragt habe, teilte die Weserkonferenz mit. Trotzdem seien die Arbeitsplätze in der Region durch die Zielwerte nicht gefährdet. Das Unternehmen könne bis zum Herbst 2024 darlegen, ob Risiken bezüglich der technischen Realisierbarkeit und der Zumutbarkeit bestehen, die einer Festlegung der Werte für die Jahre 2026 und 2027 entgegenstehen.
Wenn das Unternehmen nicht wirklich unabwendbare Gründe nennen könne, erfolge die Umsetzung der Zielwerte automatisch, sagte der Niedersächsische Umweltminister Olaf Lies. Er sei sehr froh über eine am Ende konsequente Entscheidung. "Das nimmt K+S in ganz neuer Form in die Pflicht."
K+S begrüße den Beschluss, da er dem Unternehmen langfristige Planungssicherheit biete, sagte Pressesprecher Marcus Janz. "Die Länder haben mit ihrer Entscheidung auch dokumentiert, dass sie die großen Herausforderungen bei der Umstellung des Entsorgungskonzeptes am Werk Werra anerkennen."
Die nun festgelegten Zielwerte seien anspruchsvoll. "Wir werden aber alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um diese einzuhalten, und stehen fest zu unserem Ziel, ab 2028 keine Prozessabwässer aus der Kaliproduktion mehr in die Werra einzuleiten." Insbesondere in der Einstapelung und Haldenabdeckung sehe K+S die beiden zentralen Bausteine, um die umweltgerechte Entsorgung im Werra-Fulda-Kalirevier langfristig sicherzustellen und kontinuierlich zu einer Verbesserung der ökologischen Qualität der Flüsse beizutragen.
K+S leitet seit langem Salzabwässer in die Werra, einen der beiden Hauptquellflüsse der Weser. Umweltschützer bezeichnen die Folgen als dramatisch. Die Ökosysteme beider Flüsse seien weitgehend zerstört. Für den Konzern hängt die Produktion im hessisch-thüringischen Kalirevier an der Entsorgung von Abwässern. Die Werra, die in die Weser mündet, ist ein wichtiger Entsorgungsweg.
Zum Ende des Jahres läuft die bestehende Genehmigung zur Einleitung von Salz in die Weser aus. Sie kann nur nach den jetzigen Beschluss des Bewirtschaftungsplans durch die Umweltminister verlängert werden. Nach Unternehmensangaben hängen 5300 Arbeitsplätze direkt an der Produktion im Werra-Gebiet./cwe/DP/he
Quelle: dpa-Afx