STADE (dpa-AFX) - Das Konsortium des geplanten Import-Terminals für Flüssigerdgas (LNG) in Stade hat seine Gesellschafterbasis erweitert: Das US-Chemieunternehmen Dow
Zur Höhe der Gesellschaftsanteile wurde nach Unternehmensangaben Stillschweigen vereinbart. LNG wird bei minus 162 Grad per Schiff transportiert und dann wieder erwärmt und in Gas umgewandelt, um in die Netze eingespeist zu werden. Für diesen Prozess soll industrielle Abwärme vom Dow-Standort genutzt werden, um eine emissionsfreie Rückumwandlung des LNG (Regasifizierung) zu ermöglichen.
Die HEH reichte am Montag beim Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg den Antrag auf Genehmigung eines LNG-Terminals am Standort Stade ein. Gegenstand des Antrages sei "die Errichtung und der Betrieb von Anlagen zur Lagerung und Regasifizierung von verflüssigtem Erdgas (LNG) an Land", wie das Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg mitteilte. Das geplante Terminal solle im Bereich des Industrieparks im Norden der Stadt Stade (Stade-Bützfleth) entstehen. Die Antragsunterlagen umfassen insgesamt rund 6000 Seiten.
Die Präsidentin und General Managerin für Dow Deutschland, Österreich und die Schweiz, Katja Wodjereck, bezeichnete das geplante Terminal als wichtige Brückentechnologie und Baustein der Energiewende: "Das Flüssiggasterminal wird von Anfang an so geplant, dass es die Kapazitäten für LNG erweitern könnte und potenziell andere Flüssiggase anlanden kann."
Dow betreibt 106 Produktionsstandorte in 31 Ländern und beschäftigt rund 35 700 Mitarbeiter. Dem HEH-Konsortium gehören damit vier Gesellschafter an: der Gasinfrastrukturbetreiber Fluxys (Belgien), die Partners Group (Schweiz), die Buss-Gruppe aus Hamburg sowie nun auch Dow. In Kürze sollen als nächster Schritt die Genehmigungsunterlagen für Terminal und Hafen eingereicht werden.
Ende März war mit dem Energieversorger EnBW
Der Geschäftsführende HEH-Gesellschafter, Johann Killinger (Buss-Gruppe), betonte, dass von 2026 an über Stade bis zu 15 Prozent des deutschen Gasbedarfs durch LNG sowie kohlenstoffarme Energieträger wie Bio-LNG und synthetisches Erdgas abgesichert werden könnten. Für das Projekt sind 800 Millionen Euro an Investitionen geplant. Hinzu kommen etwa 150 bis 200 Millionen Euro für öffentliche Hafenanlagen. Derzeit bezieht Deutschland Flüssigerdgas von anderen europäischen Terminals./hr/DP/men
Quelle: dpa-Afx