KENILWORTH (dpa-AFX) - Der US-Pharmakonzern Merck & Co
Zum Jahresauftakt knüpfte das Unternehmen an seinen zuletzt guten Lauf mit einem kräftigen Wachstum an. Im Vergleich zum Vorjahresquartal kletterte der Umsatz im ersten Viertel um die Hälfte auf 15,9 Milliarden Dollar (15 Mrd Euro). Dabei spülte die erst seit Ende 2021 zugelassene Covid-Pille Lagevrio dem Unternehmen 3,2 Milliarden Dollar in die Kassen, also knapp ein Fünftel der Gesamterlöse und damit deutlich mehr als von Analysten erwartet. Den Lagevrio-Beitrag herausgerechnet lag der Konzernumsatz noch um 19 Prozent über dem Vorjahreswert.
Zu den übrigen Wachstumstreibern gehörte einmal mehr das Krebsmedikament Keytruda, der wichtige Kassenschlager brachte mit 4,8 Milliarden Dollar dem Konzern ebenfalls mehr ein, als Branchenexperten zuvor prognostiziert hatten. Die Sparte für Tiergesundheit konnte derweil um vier Prozent wachsen.
Unter dem Strich machte der US-Hersteller 4,3 Milliarden Dollar Gewinn, das waren 57 Prozent mehr als vor einem Jahr, als Merck & Co noch mit gewissem Gegenwind durch die Corona-Pandemie gelitten hatte. Der Krieg in der Ukraine spielt derweil kaum direkt eine Rolle für den Pharmahersteller. Die Einflüsse auf die Quartalsbilanz seien marginal gewesen, hieß es weiter.
Im Gesamtjahr soll der Umsatz nunmehr um bis zu 19 Prozent auf 56,9 bis 58,1 Milliarden Dollar steigen, wie die Firma in Kenilworth weiter mitteilte. Bislang hatte der Vorstand 56,1 bis 57,6 Milliarden angepeilt. Auch das Ziel für den bereinigten Gewinn je Aktie (EPS) wurde angehoben, hier steht nun ein Anstieg auf 7,24 bis 7,36 Dollar im Plan - zuvor waren 7,12 bis 7,27 Dollar anvisiert.
Lagevrio dürfte nach Einschätzung des Unternehmens jedoch das beste Quartal in diesem Jahr bereits hinter sich haben. Viele Pharmafirmen stellen sich inzwischen auf ein Abflachen der Pandemie ein. Für das Gesamtjahr traut Merck & Co seinem Corona-Mittel insgesamt nur noch 5 bis 5,5 Milliarden Dollar Umsatz zu. Zuvor hatte der Vorstand hier in der Spitze noch 6 Milliarden für möglich gehalten.
Das Mittel soll schwerere Krankheitsverläufe durch Covid bei nicht hospitalisierten Patienten verhindern. Es steht auch im Wettbewerb mit der Pfizer-Arznei Pavloxid. Der US-Wettbewerber gibt seine Zahlen für das vergangene Quartal Anfang Mai bekannt./tav/mis/jha/
Quelle: dpa-Afx