WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Regierung will einen Milliardendeal um den Chipdesigner Arm verhindern, dessen Technik in praktisch allen Smartphones steckt. Die geplante Übernahme der britischen Firma durch den US-Grafikkarten-Spezialisten Nvidia
Von Arm stammt die Grund-Architektur der Chips, die in so gut wie allen Smartphones und den meisten Tablet-Computern verwendet werden. Auf Basis der Arm-Designs entwickeln unter anderem Apple
Die Arm-Architekturen setzten sich in Smartphones gegen Chip-Systeme des Halbleiter-Riesen Intel
Aktuell gehört Arm dem japanischen Technologiekonzern Softbank
Die Bedenken der FTC gehen nun in dieselbe Richtung. Der Deal könne Nvidia erlauben, Konkurrenten auf unfaire Weise zu benachteiligen, argumentierte die Behörde. Sie sieht die Gefahr unter anderem bei Assistenzsystemen in Autos und Prozessoren für Cloud-Dienste. Auch werde Nvidia durch den Kauf von Arm Zugang zu vertraulichen Informationen einiger seiner Konkurrenten bekommen, die ebenfalls Kunden des Chipdesigners sind. Die FTC warnte vor höheren Preisen und schlechteren Produkten für Verbraucher.
Nvidia hatte schon Mitte November mitgeteilt, dass man mit der FTC im Gespräch darüber sei, wie die Bedenken der Behörde gegen den Deal ausgeräumt werden könnten. Nvidia kündigte in einer ersten Reaktion auf die Klage an, man wolle zeigen, dass die Übernahme den Wettbewerb stärken und der Industrie zugutekommen würde.
In Europa haben die britischen Wettbewerbshüter und die EU-Kommission bereits vertiefte Prüfungen des Deals eingeleitet. Mit dem Widerstand der FTC könnte die Übernahme ernsthaft ins Wanken geraten.
Von der neuen FTC-Chefin Lina Khan wird allgemein eine härtere Gangart mit Blick auf die Marktmacht von Technologiekonzernen erwartet. Amazon
Quelle: dpa-Afx