DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Profitable Absicherungsgeschäfte bei der Stromerzeugung aus Kohle und Gas haben den Energiekonzern Uniper
Trotz Dönges' Hinweis kamen die Zahlen an der Börse gut an: Der Aktienkurs von Uniper sprang am Mittwoch über ein Fünftel hoch und damit auf den höchsten Stand seit Anfang Juni. Allerdings befinden sich kaum noch Uniper-Papiere im Streubesitz, weshalb selbst geringe Handelsumsätze starke Kursbewegungen auslösen können. Über 99 Prozent sind seit der Verstaatlichung Ende vergangenen Jahres in der Hand des Bundes.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (ber Ebit) soll 2023 ebenso wie der bereinigte Jahresüberschuss einen mittleren Milliardenbetrag erreichen. Bislang hatte Uniper nur prognostiziert, überhaupt Gewinne im Tagesgeschäft zu machen.
Im vergangenen Jahr hatte sich das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) auf minus 10,9 Milliarden Euro belaufen, der bereinigte Konzernfehlbetrag lag bei 7,4 Milliarden Euro. Weil russische Gaslieferungen ausblieben und Uniper stark auf dieses Land gesetzt hatte, war der Konzern im Laufe des vergangenen Jahres zunehmend in Schieflage geraten.
Auf Basis vorläufiger Zahlen belief sich der bereinigte operative Gewinn im ersten Halbjahr 2023 auf 3,7 Milliarden Euro, nach einem Verlust von 757 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Der bereinigte Überschuss betrug knapp 2,5 Milliarden Euro, nach einem Fehlbetrag von fast einer halben Milliarde im Vorjahreszeitraum.
Die Ergebnisse gäben Rückenwind bei der Umsetzung der Strategie, sagte Dönges weiter, die im Zuge der Verstaatlichung des Konzerns als Vertreterin des Bundes zunächst in den Aufsichtsrat bei Uniper gerückt war und seit März im Vorstand das Finanzressort verantwortet. Seine Strategie will Uniper am 1. August vorstellen, zusammen mit dem vollständigen Zahlenwerk für das erste Halbjahr.
Die für dieses Jahr antizipierten Milliardengewinne dürften Uniper helfen, die staatliche Kontrolle bald zu reduzieren. Bislang sind den Düsseldorfern über 13 Milliarden Euro an Staatshilfen zugeflossen. Weitere 19,5 Milliarden könnte der Konzern bei Bedarf noch abrufen. Bereits im Frühjahr hatte das Management aber mitgeteilt, dass die verpflichtenden Gaslieferungen für dieses und nächstes Jahr nahezu vollständig über Termingeschäfte abgesichert seien. Der momentane Plan sieht vor, dass der Bund bis 2028 seinen Anteil auf 25 Prozent plus eine Aktie reduziert./lew/mis/jha/
Quelle: dpa-Afx