HANNOVER (dpa-AFX) - Volkswagen
Ein möglicher ID.2 wäre der bei Branchenbeobachtern erwartete Schritt von VW
Basis der Autos ist der Elektrobaukasten MEB, mit dem Volkswagen eine einheitliche technische Grundlage der E-Mobilität und Digitalisierung auch für andere Konzerntöchter schaffen will. Inzwischen werden diese Plattformen markenübergreifend gemeinsam entworfen, unter anderem mit Skoda. Dies soll deutlich Kosten sparen und den Erfahrungsaustausch fördern, um auch Software- und Steuerungssysteme besser abzustimmen. Beim neuen Golf 8 oder ID.3 hatte es hier Anlaufprobleme gegeben.
Im Zeitraum 2023 bis 2026 will die Kernmarke des VW-Konzerns zudem die klassischen Verbrenner-Baureihen durch weitere Hybridvarianten ergänzen, die mit dem elektrischen Teil des Antriebs bis zu 100 Kilometer weit kommen sollen. Ein neuer Passat ist ebenfalls geplant - in Europa aber nur noch als Kombi. Der Touran und der Sharan laufen mittelfristig aus. Dafür kommt zusätzlich zu allen Golf-Varianten und zum neuen Tiguan die Produktion eines großen SUVs ins Stammwerk Wolfsburg, der dem bisher in China hergestellten Tayron ähnlich ist.
In seiner Mitte November aktualisierten Investitionsplanung hatte der Konzern für die kommenden fünf Jahre Gesamtausgaben von rund 150 Milliarden Euro angekündigt - fast die Hälfte für die Zukunftsthemen E-Mobilität und Digitales. Am Hauptsitz der leichten Nutzfahrzeuge in Hannover soll auch ein E-Oberklassemodell ("D-SUV") für andere Marken entstehen: Es könnte sich um den "Tesla
Trotz der Unsicherheit durch die Corona-Krise gibt sich der Hersteller zuversichtlich, im kommenden Jahr seinen weltweiten Marktanteil noch einmal ausbauen zu können. Angepeilt wird in einem aktuellen Szenario für die Kernmarke 2021 eine Erhöhung um weitere 0,5 Prozentpunkte auf 8,6 Prozent. Schon für das zu Ende gehende Jahr rechnet VW mit einer relativen Steigerung - auch wenn die absoluten Auslieferungen und der Umsatz wie in nahezu der gesamten Branche 2020 insgesamt einen deutlichen Dämpfer bekommen dürften.
Die Erwartungen gründen sich auf eine wieder anziehende Nachfrage, nachdem es wegen der Pandemie-Folgen besonders im zweiten Quartal dieses Jahres noch einen erheblichen Verkaufseinbruch sowie teilweise gekappte Lieferketten gegeben hatte. So legte der Auftragsbestand bei Volkswagen im Oktober verglichen mit dem Vorjahresmonat um ein Drittel zu. Besonders Hybridmodelle werden derzeit bestellt.
Das Interesse an reinen Elektroautos ist auch durch die im Sommer erweiterten Kaufprämien gewachsen. Der letzte "Autogipfel" zwischen Politik, Branche und Gewerkschaften beschloss, die von Staat und Industrie finanzierte Absatzförderung bis Ende 2025 zu verlängern. Die Corona-Lage zwingt VW allerdings auch zu weiteren Einsparungen, vor allem die Fixkosten sollen weiter zurückgefahren werden./jap/DP/eas
Quelle: dpa-Afx