KASSEL (dpa-AFX) - Der Unternehmenschef des Öl- und Gaskonzerns Wintershall Dea zeigt sich bestürzt über den Militäreinsatz Russlands in der Ukraine. "Wir sehen diese militärische Eskalation des Konflikts mit großer Sorge und Bestürzung", sagte Mario Mehren am Donnerstag laut einem Statement. "Es sterben Menschen. Wir sind schockiert über das, was geschieht!" Aufgrund der Ereignisse hat Wintershall Dea das für diesen Donnerstag geplante Pressegespräch zu den Jahreszahlen 2021 abgesagt.
Die jüngste militärische Eskalation erschüttere auch die über Jahrzehnte aufgebaute wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Russland und Europa, sagte Mehren weiter. Die Eskalation werde weitreichende Folgen haben. In welchem Ausmaß sei noch nicht absehbar.
Die BASF-Mehrheitsbeteiligung
Wintershall Dea ist an der Finanzierung der umstrittenen Pipeline Nord Stream 2 beteiligt und hat dem Projektunternehmen ein Darlehen von 730 Millionen Euro gegeben. Angesichts des Ukraine-Kriegs ist die Zukunft der Gaspipeline zwischen Russland und Deutschland ungewiss. Die Bundesregierung hat das Genehmigungsverfahren für den Betrieb der Erdgasleitung ausgesetzt. Die Pipeline war nach Angaben des russischen Gaskonzerns Gazprom
Derweil schloss Wintershall Dea das Gesamtjahr 2021 dank kräftig gestiegener Öl- und Gaspreise mit einem Gewinnsprung ab. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Explorationskosten (Ebitdax) hat sich mit gut 3,8 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Unter dem Strich entfiel 2021 auf die Aktionäre ein Gewinn von 553 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte die Corona-Pandemie mit den starken Einschränkungen im täglichen Leben das Unternehmen besonders stark getroffen, Wintershall Dea hatte 839 Millionen Euro Verlust ausgewiesen.
Wintershall Dea ist 2019 aus der Fusion der Wintershall Holding GmbH und der Dea AG hervorgegangen. Das Unternehmen mit Sitz in Kassel und Hamburg beschäftigt weltweit knapp 2500 Mitarbeiter. BASF hält gut 70 Prozent an Wintershall Dea. Der Rest gehört LetterOne, einer Beteiligungsgesellschaft, in der der russische Oligarch Michail Fridman seine Dea-Anteile gebündelt hat./mne/tav/jha/
Quelle: dpa-Afx