AMSTERDAM (dpa-AFX) - Der niederländische Zahlungsdienstleister Adyen ist im dritten Quartal weniger stark als von Experten erwartet gewachsen. Der Umsatz sei um ein Fünftel auf 498 Millionen Euro geklettert, teilte das im EuroStoxx 50 notierte Unternehmen am Donnerstag in Amsterdam mit. Von Bloomberg befragte Experten hatten mit einem etwas stärkeren Anstieg auf etwas mehr als eine halbe Milliarde Euro gerechnet. In den ersten sechs Monaten hatte der Umsatz noch um fast ein Viertel zugelegt. Die Aktie gab deutlich nach.

Das über Plattformen des Unternehmens abgewickelte Zahlungsvolumen zog um fast ein Drittel auf fast 321 Milliarden Euro an. Auch hier hatten die Analysten mit einem höheren Wert gerechnet. Zudem verlangsamte sich das Wachstum deutlich. Angaben zum Gewinn machte Adyen wie üblich nach neun Monaten nicht. Nach Einschätzung von Experten wie dem Stifel-Analysten David Vignon ist das langsamere Wachstum vor allem auf geringere Geschäfte mit dem mobilen Zahlungsdienst Cash App zurückzuführen.

An der Börse wurde das langsamere Wachstum beim Volumen und Umsatz mit deutlichen Verlusten quittiert. Der Kurs der Aktie stürzte zum Handelsbeginn um 13 Prozent ab, zuletzt konnte das Papier die Verluste allerdings reduzieren. Am Mittag gab der Kurs noch rund sieben Prozent auf 1.285 Euro nach. Adyen-Anteile waren in der Corona-Pandemie stark gefragt. Wegen des Booms im Onlinehandel kostete eine Adyan-Aktie im Herbst 2021 zeitweise mehr als 2.800 Euro. Seitdem ging es Schritt für Schritt wieder nach unten.

Das Unternehmen ist seit 2018 an der Börse notiert. Die Anteile wurden damals für 240 Dollar pro Stück platziert. Es war einer der spektakulärsten europäischen Börsengänge in den vergangenen Jahren. Die Bewertung hatte sich am ersten Handelstag auf 14 Milliarden Euro fast verdoppelt.

Aktuell wird das niederländische Unternehmen mit rund 40 Milliarden Euro bewertet. 28 der 38 von Bloomberg erfassten Analysten empfehlen das Papier aktuell zum Kauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit knapp 1.600 Euro deutlich über dem derzeitigen Niveau./zb/mis

Quelle: dpa-Afx