RHEINBERG (dpa-AFX) - Beim boomenden Versandhändler Amazon setzt die Gewerkschaft Verdi erneut auf Warnstreiks. An den Versandzentren Rheinberg und Werne seien die Beschäftigten zu zweitägigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen, teilte Verdi am Dienstag mit. In Rheinberg rechnet die Gewerkschaft damit, dass sich bis zu 500 Mitarbeiter an dem Ausstand beteiligen und damit etwa ein Viertel der dortigen Belegschaft. In Werne waren es nach Schätzung von Verdi 250 Mitarbeiter, die in den Warnstreik traten.

Schon seit langem kämpft die Gewerkschaft darum, dass der US-Konzern in Deutschland einen Einzelhandel-Tarifvertrag unterzeichnet. 2013 begannen Warnstreiks, mit denen immer mal wieder Druck gemacht wird.

Amazon ist ein Profiteur der Corona-Krise, da die Nachfrage nach Sendungen in Pandemiezeiten deutlich gestiegen ist - an der Börse hat das Unternehmen ein Rekordniveau erreicht. Verdi-Fachbereichsleiterin Silke Zimmer forderte den Konzern auf, die Belegschaft mehr an diesem Erfolg teilhaben zu lassen: "Wir erwarten von der Unternehmensleitung, dass die Milliardeneinnahmen endlich bei denen ankommen, die sie unter erheblichem gesundheitlichen Risiko erwirtschaften."

Nach Angaben eines Amazon-Sprechers hat der Ausstand keinen Einfluss auf das Geschäft. "Die Pakete kommen pünktlich zu den Kunden, wir sehen keine Auswirkungen der Streiks."/wdw/DP/mis

Quelle: dpa-Afx