PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Kaum Fortschritte in den Gesprächen zwischen den Kriegsparteien Russland und Ukraine sowie die Aussicht auf eine straffere Geldpolitik in der Eurozone haben die Investoren am Donnerstag Nerven gekostet. Der EuroStoxx 50
Der französische Cac 40
Erstmals seit Beginn des Kriegs vor zwei Wochen trafen sich Russlands Außenminister Sergej Lawrow und sein ukrainischer Kollege Dmytro Kuleba zu Verhandlungen. Die beiden Politiker kamen in der türkischen Stadt Antalya zusammen. Das Treffen brachte aber keine wesentlichen Fortschritte. Auf diese hatten die Anleger am Vortag noch gesetzt.
Europas Währungshüter steuern derweil trotz neuer Risiken für die Konjunktur auf ein Ende ihrer ultralockeren Geldpolitik zu. Die Europäische Zentralbank (EZB) fährt angesichts einer hohen Inflation ihre milliardenschweren Anleihekäufe früher zurück als geplant und stellt deren Ende im Sommer in Aussicht.
"Die EZB ist entschlossen die geldpolitischen Zügel anzuziehen, um einer Verstetigung der hohen Inflation entgegenzutreten", sagte Volkswirt Ulrich Kater von der Dekabank. Dies stehe unter dem Vorbehalt, dass der Ukraine-Krieg für die Konjunktur im Euroraum wirtschaftlich verkraftbar bleibe. "Damit gibt die EZB der Inflationsbekämpfung Vorfahrt vor den gegenwärtigen wirtschaftlichen Unsicherheiten".
Der als besonders konjunktursensibel geltende Automobilsektor erlitt am Donnerstag mit 4,6 Prozent den größten Verlust aller Sektoren. Rohstofffirmen legten als einzige Branchen zu und zwar um 1,3 Prozent. Sie profitierten von steigenden Preisen für Eisenerz und Industriemetalle.
Im Mediensektor stiegen die Aktien von Vivendi
Der Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan
Quelle: dpa-Afx