PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende ist am Dienstag Druck in die Aktienmärkte Europas gekommen. Die anstehenden Zinsentscheidungen in den USA zur Wochenmitte und in der Eurozone am Donnerstag hatten zunächst für Zurückhaltung und nur leicht schwächelnde Kurse gesorgt. Am Nachmittag jedoch wurden schwache Wirtschaftsdaten aus den USA veröffentlicht und sorgten für eine Talfahrt an der Wall Street. Europas Börsen wurden mit nach unten gezogen.
Der EuroStoxx 50
In den USA verfehlte nicht nur der Auftragseingang der Industrie die Erwartungen und sank - Transportgüter wie Flugzeuge herausgerechnet - sogar im Vergleich zum Februar. Auch die Zahl der offenen Stellen ging stärker als prognostiziert zurück.
Zugleich wächst die Unsicherheit, wie es geldpolitisch weitergeht. Denn zwar wird am Mittwochabend eine Anhebung des US-Leitzinses um weitere 0,25 Prozentpunkte erwartet, doch ob weitere Zinsschritte folgen werden oder der Höhepunkt damit erreicht ist, sei alles andere als klar, erklärte Kapitalmarktexperte Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Für die Eurozone stellt sich dann am Donnerstag die Frage, ob es ebenfalls einen 0,25 Punkte-Schritt geben wird oder doch einen größeren.
Frische Inflationsdaten unterstrichen den Handlungsbedarf der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Verbraucherpreise stiegen im Jahresvergleich um 7,0 Prozent, während die Inflation im Vormonat zurückgegangen war. Nach Ansicht von Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank wird die EZB weitere Zinsanhebungen im Umfang von insgesamt 0,75 Punkte vornehmen müssen.
Branchenweit gab es am Dienstag keine Gewinner. Am schwächsten schnitt der Ölsektor mit minus 4,5 Prozent ab. Zum einen belastete der weiter rückläufige Ölpreis nach den jüngst schwachen Konjunkturdaten aus China. Außerdem wurden viele Ölaktien von BP
Bankaktien profitierten nur zeitweise von den Quartalszahlen der HSBC
Logitech
Eine Verkaufsempfehlung der Deutschen Bank sorgte dagegen für Kursverluste der Sanofi-Aktie
Quelle: dpa-Afx