PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Von einer anfangs kräftigen Kurserholung an Europas Börsen ist am Montag nicht allzu viel übrig geblieben. Der EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone hatte am Montag im frühen Handel noch um bis zu 1,8 Prozent zugelegt, gab die Gewinne im weiteren Verlauf jedoch überwiegend wieder ab. Am Schluss stand für den Index noch ein Plus von 0,16 Prozent auf 3538,88 Punkte zu Buche.
Die Investoren stellten sich unverändert die Frage, ob die Inflation einen Höhepunkt erreicht hat "und damit auch die Zinserwartungen und die wirtschaftliche Untergangsstimmung", schrieb Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Aufschluss hierüber könnten europäische Verbraucherpreise im Juni geben, die im weiteren Verlauf der Woche veröffentlicht werden. Die Inflation müsste sich laut Erlam derart verlangsamen, dass die Notenbanken die Wirtschaft mit ihren Zinserhöhungen nicht in eine Rezession schicken.
Der französische Cac 40 gab am Montag um 0,43 Prozent auf 6047,31 Punkte nach. Der britische FTSE 100 stieg dagegen um 0,69 Prozent auf 7258,32 Zähler. Hier sorgten die Gewinne der Bergwerksgesellschaften für Rückenwind, deren Kurse profitierten von steigenden Rohstoffpreisen.
Mit Blick auf die Sektoren lagen die Rohstoffproduzenten vorn mit einem durchschnittlichen Plus von knapp zwei Prozent. Der entsprechende Index war am Freitag auf den tiefsten Stand seit Anfang Dezember gefallen und erholte sich nun. Der Kurs des Branchenriesen Rio Tinto verteuerte sich um 1,5 Prozent. Als förderlich galt hier ein Erfolg in einem US-Berufungsverfahren in Zusammenhang mit Landansprüchen für eine Kupfermine im Bundesstaat Arizona.
Ähnlich stark ging es auch für die Technologiewerte nach oben, deren Index 1,6 Prozent gewann. Hier wiederum lagen die Aktien von Prosus als EuroStoxx-Spitzenreiter klar vorn mit einem Kurssprung um fast 16 Prozent. Die niederländische Internet-Holding will mit dem Rückkauf weiterer eigener Aktien sowie von Anteilen der Mutter Naspers den Abschlag des Börsenwerts zur Bewertung der Beteiligungen verringern.
Die Aussicht auf Aktienrückkäufe half auch der italienischen Großbank Intesa Sanpaolo , deren Kursaufschlag hielt sich mit 0,6 Prozent allerdings in Grenzen. Das Kreditinstitut hat von der Europäischen Zentralbank (EZB) die aufsichtsrechtliche Genehmigung erhalten, eigene Aktien im Wert von bis zu 3,4 Milliarden Euro zurückzukaufen./bek/men
Quelle: dpa-Afx