PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Donnerstag eine beeindruckende Erholung vom Kursrutsch am Vortag gezeigt. Dazu trugen Nachrichten zur Stabilisierung der angeschlagenen Großbank Credit Suisse
Der EuroStoxx 50
Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba verwies darauf, dass die EZB sich in ihrem begleitenden Statement nicht auf weitere Zinserhöhungen festgelegt habe. "Alles in allem hat es den Anschein, dass die Währungshüter sich eher in Zurückhaltung üben könnten und das Zinstempo reduzieren." Laut Analyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets rechnen die Anleger trotz der weiterhin hohen Inflation in Zukunft sogar mit einer Zinspause.
Dass die Schweizer Notenbank der Credit Suisse mit einer milliardenschweren Kreditlinie unter die Arme greift, bescherte deren Aktien eine Erholung um 19 Prozent. Den Kurssturz vom Vortag machten sie damit teilweise wieder wett. Das Rettungspaket dämpfe die Sorgen über einen größeren Ansturm auf die Credit Suisse und Auswirkungen auf andere Institute in der ganzen Welt, schrieb Susannah Streeter vom Vermögensverwalter Hargreaves Lansdown. Zudem kündigte die Bank den Rückkauf bestimmter Euro- und Dollar-Anleihen im Volumen von drei Milliarden Franken an. Mit diesen Schritten will die Credit Suisse das Vertrauen der Investoren zurückgewinnen.
Alles eitel Sonnenschein ist damit aber nicht im Bankensektor, obwohl sich auch in den USA nach dem Kollaps mehrerer kleiner Geldhäuser die Entspannungssignale mehren. Das zeigte der europäische Branchenindex
Stärke demonstrierten die Technologiewerte, deren Subindex
Der Index der zinssensiblen Immobilienunternehmen
Die Aktien von Deliveroo
Quelle: dpa-Afx