PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - An Europas wichtigsten Aktienmärkten haben sich die extremen Schwankungen am Donnerstag mit deutlichen Gewinnen fortgesetzt. Ursächlich dafür war die von US-Präsident Donald Trump am Mittwoch verkündete Zollpause. "Die nun verkündete Pause der reziproken Zölle verringert zwar das Rezessionsrisiko und die Börsen können nicht anders, als wieder deutlich zu steigen", stellte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets fest. Wirtschaft bestehe jedoch aus Vertrauen und hier habe der US-Präsident in den vergangenen Wochen viel Porzellan zerschlagen.
Der EuroStoxx 50
Die kräftige Erholung sollte allerdings nicht über die bestehenden Risiken hinweg täuschen. "Es ist weiterhin unklar, wie sich die USA in den kommenden Handelstagen positionieren werden und welche neue Strafzollstrategie als Nächstes aus dem Hut gezogen werden wird", warnte Marktexperte Andreas Lipkow. "Der zeitliche Aufschub ist kein Aufheben der geplanten Strafzölle und dadurch schwebt die Thematik wie ein Damoklesschwert über den Finanzmärkten."
Trump hatte eine 90-tägige Zollpause angeordnet. Während dieses Zeitraumes greift ein gesenkter Zollsatz von 10 Prozent. Für China gilt das jedoch explizit nicht: Für chinesische Einfuhren hob Trump den Zollsatz vielmehr noch mal an - auf insgesamt 125 Prozent.
Gefragt waren am Donnerstag naturgemäß die Sektoren, die vorher am stärksten gefallen waren. Sowohl Bankaktien als auch Technologie- und Industriewerte standen an der Spitze der Gewinner, wobei die extremen Kursgewinne aus dem frühen Handel im späten Verlauf erheblich zusammenschmolzen.
Am Ende des Feldes, wenn auch mit Gewinnen, bewegten sich unterdessen die defensiven Branchen. Sowohl Telekom- als auch Nahrungsmittelwerte hatten sich während der Marktkorrektur vergleichsweise gut gehalten. Ausnahme war hier ein Wert aus der zweiten Reihe. Barry Callebaut
Auch die Aktien des britischen Einzelhändlers Tesco
In dem stark erholten europäischen Marktumfeld lösten sich auch die Aktien von Novo Nordisk
Der Chiphersteller STMicroelectronics
Unter den Nebenwerten waren DocMorris
Quelle: dpa-Afx