PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Zum Ende der ersten, schwachen Maiwoche haben sich Europas Börsen am Freitag erholt. Rückenwind gab es zum einen von starken Quartalszahlen von Apple und zum anderen am Nachmittag von überraschend robusten Daten vom US-Arbeitsmarkt im April. Auf niedrigerem Kursniveau griffen die Anleger wieder zu.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 , der in den vergangenen drei Tagen 1,7 Prozent eingebüßt hatte, schloss 1,25 Prozent höher auf 4340,43 Punkten. Auf Wochensicht steht damit nur noch ein moderates Minus zu Buche. Am Vortag war der Index auf den tiefsten Stand seit Ende März gefallen.
Für den französischen Cac 40 ging es am Freitag um 1,26 Prozent auf 7432,93 Punkte aufwärts. Der britische FTSE 100 legte um 0,98 Prozent auf 7778,38 Punkte zu.
Im europäischen Branchenvergleich zählten am Freitag Ölaktien zu den größten Gewinnern, sie profitierten von den wieder gestiegenen Ölpreisen. Der Subindex Öl & Gas gewann 2,7 Prozent. Die Notierungen am Ölmarkt waren zuletzt wegen der Sorgen um die weltweite Konjunktur unter Druck geraten. Bankaktien zogen noch etwas stärker an. Die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank hatten zuletzt die Leitzinsen erneut moderat angehoben - und erste Hoffnungen auf eine Pause in der Zinserhöhungsrunde nicht bestätigt. Banken gelten über ihr Einlagengeschäft als Profiteure steigender Zinsen.
Quartalszahlen von Unternehmen brachten Licht und Schatten. Die Aktien der Airline-Holding IAG legten in London um 2,3 Prozent zu. Die Erholung des Flugverkehrs von der Corona-Krise und hohe Ticketpreise beflügeln die Gewinnpläne des Unternehmens. Konzernchef Luis Gallego erwartet für 2023 nun vor Sondereffekten einen operativen Gewinn von mehr als 2,3 Milliarden Euro. Bisher hatte er 1,8 bis 2,3 Milliarden Euro angepeilt.
Nicht ganz so gut sah es bei Air France-KLM aus. Das operative Ergebnis habe knapp unter der Konsensschätzung gelegen, was die Kursentwicklung der Aktie zunächst bremse, schrieb Analyst Harry Gowers von der Bank JPMorgan. Das erste Quartal habe für die Fluggesellschaft saisonal allerdings wenig Bedeutung. Die Aktie verlor 2,7 Prozent.
Die Papiere von Intesa Sanpaolo zogen um 3,7 Prozent an. Die italienische Großbank rechnet dank der stark gestiegenen Zinsen für das laufende Jahr mit noch mehr Gewinn als zuletzt. Der Überschuss dürfte demnach etwa sieben Milliarden Euro erreichen./bek/he
Quelle: dpa-Afx