PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Freitag ihre moderaten Erholungsgewinne fast vollständig wieder abgegeben. Tags zuvor waren sie im Sog schwacher US-Börsen gefallen, und auch an diesem Handelstag litten sie unter der verhaltenen Entwicklung an der Wall Street und der Nasdaq.
Der EuroStoxx 50
Die Rede von US-Notenbankpräsident Jerome Powell auf der Notenbankerkonferenz in Jackson Hole (US-Bundesstaat Wyoming) belastete die Stimmung leicht, denn Signale einer möglichen Zinspause im September waren nicht auszumachen. Stattdessen hob Powell die Bereitschaft der Fed hervor, die Zinsen, wenn erforderlich, weiter anzuheben. Zugleich wolle die US-Notenbank jedoch umsichtig vorgehen. Obendrein sagte er, dass ein fortgesetztes Wachstum über dem Trend eine weitere Straffung der Geldpolitik erforderlich machen könnte.
Zur Vorsicht mahnte außerdem der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex. Er zeichnete ein eher trübes Bild der größten Volkswirtschaft des Euroraums. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft verschlechterte sich im August weiter und erreichte den tiefsten Stand seit Oktober 2022. "Bis es wieder aufwärts geht, werden noch einige Monate vergehen", kommentierte Volkswirt Jörg Zeuner von der Fondsgesellschaft Union Investment. "Das zweite Halbjahr wird ein herausforderndes, erst ab der Jahreswende erwarten wir wieder ein leichtes Wachstum."
Kursbewegende Nachrichten gab es am europäischen Markt nur wenige. Unter den Branchen legten die Energieversorger und die Lebensmittelbranche am stärksten zu, während konjunktursensible Branchen wie Technologie und der Finanzbereich besonders deutlich nachgaben.
Aufmerksamkeit zog vor allem die Übernahme der Juwelierkette Bucherer durch Rolex auf sich. Laut Experten könnte das die Branche verändern, nachdem Rolex den Verkauf bisher dem Fachhandel überlassen hatte. Die Aktien des Uhrenhändlers Watches of Switzerland
Für die Papiere von Aston Martin
Die Anteile von Heineken
Quelle: dpa-Afx