PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am Freitag nach ihrer kräftigen Erholung der vergangenen Tage keinen richtigen Schwung mehr gehabt. Der EuroStoxx 50
Der französische Cac 40
Nach der kräftigen Erholung wurde das erhöhte Kursniveau von Anlegern zu Wochenschluss wieder vermehrt hinterfragt. Schließlich war der EuroStoxx trotz des geopolitischen Konflikts mit Russland und der ersten geldpolitischen Straffung in der Eurozone seit elf Jahren auf einem Sechswochenhoch angekommen. Neue Konjunkturdaten aus dem Euroraum bremsten am Freitag eher die Kauflaune.
Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im Juli etwas stärker eingetrübt als von Experten erwartet. Mit den von S&P Global vermeldeten 49,4 Punkten signalisiert der Index mittlerweile ein wirtschaftliches Schrumpfen, weil er unter der Wachstumsgrenze von 50 Punkten liegt. Auch der Gegenpart aus den USA hatte sich überraschend und zudem sehr deutlich eingetrübt.
"Die Wertschöpfung im Euroraum dürfte somit im zweiten Halbjahr bestenfalls stagnieren, in Deutschland wird sie sogar zurückgehen", merkte Volkswirt Jörg Zeuner von Union Investment dazu an. "Die Teilkomponenten des Index zeigen dies deutlich: Nach vorn gerichtete Indikatoren wie die Auftragseingänge und die Unternehmenserwartungen haben über die letzten Monate noch stärker nachgegeben."
Nachdem die Zinserhöhung der EZB bekannt ist, erholten sich einige der gebeutelten Branchen der vergangenen Monate, allen voran die zinssensitiven Immobilienwerte, deren Teilindex mit einem Kurssprung um mehr als 4 Prozent unangefochten die Sektortabelle anführte. Neben dem Reisesektor, dessen Index 2,3 Prozent gewann, verbuchten auch die Versorger sowie der Sektor Öl und Gas Kursgewinne von mehr als einem Prozent.
Das Plus unter den Versorgern galt trotz eines Kurssturzes bei der deutschen Fortum
Im Technologiesektor wurde das Plus am Ende nicht so klar, weil es an der Branchen-Leitbörse Nasdaq in New York nach gutem Lauf am Freitag zu Gewinnmitnahmen kam. Unter anderem dank eines Kursanstiegs um 4,5 Prozent beim Softwarekonzern SAP
Größere Gewinne von 6,4 Prozent gab es auf europäischer Bühne für den Aluminiumkonzern Norsk Hydro
Klare Verlierer waren dagegen die Aktien des Aufzugherstellers Schindler
Quelle: dpa-Afx