PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die sich zuspitzende Gaskrise in Europa hat zu Wochenbeginn schwer auf den Aktienmärkten gelastet. Besonders deutlich abwärts ging es abgesehen von Deutschland in Italien. Am Freitagabend war bekannt geworden, dass Russland die Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 - anders als zuvor angekündigt - nicht wieder aufgenommen hat.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Der britische FTSE 100
Impulse aus den USA gab es für die europäischen Aktienmärkte keine, denn in der weltgrößten Volkswirtschaft blieben die Börsen feiertagsbedingt geschlossen.
"Die Leitindizes Dax und FTSEMib haben heute aufgrund der größeren Abhängigkeit Deutschlands und Italiens von russischem Gas besonders gelitten, während es dem britischen FTSE100 nach einem ähnlich schwachen Start gelang, seine Verluste wieder wettzumachen", konstatierte Marktanalyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK. Sein Kollege aus Deutschland, Jochen Stanzl, sprach zugleich von wachsender Angst über eine "Lehman-artige Krise" im europäischen Energiesektor.
Während sich der europäische Öl- und Gassektor mit kräftigen Gewinnen von mehr als zwei Prozent präsentierte und auch der Bergbausektor mit einem halben Prozent im Plus schloss, zeigten sich fast alle weiteren Branchen deutlich im Minus. Am stärksten litt der europäische Autosektor mit fast fünf Prozent Abschlag, gefolgt vom Chemiesektor, der um fast drei Prozent nachgab.
Unter den Einzelwerten gewannen an der Spitze im EuroStoxx Totalenergies
Autobauer wie Mercedes-Benz
Unter den Versorgern rückten die britischen Aktien angesichts ihrer Berg- und Talfahrt in den Blick. Bevor bekannt wurde, dass Truss neue Premierministerin wird hatten etwa National Grid
Quelle: dpa-Afx