PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die US-Notenbank (Fed) hat am Donnerstag an Europas Börsen für Erleichterung gesorgt. Nachdem sich die Anleger zuvor vorsichtiger positioniert hatten, erfüllten die Währungshüter nun am Vorabend mit ihren Zinssignalen größtenteils die Erwartungen. Investoren begrüßten die jetzt klareren geldpolitischen Perspektiven. Die an diesem Donnerstag bekannt gewordenen geldpolitischen Entscheidungen der Notenbanken der Schweiz und Großbritanniens sowie der Europäischen Zentralbank (EZB) hingegen bewegten die Märkte nicht nachhaltig.
Der EuroStoxx zog um 1,01 Prozent auf 4201,87 Punkte an. Für den französischen Cac 40
Die US-Notenbank hatte wie erwartet eine schnellere Rückführung der Anleihekäufe angekündigt und etwas unerwartet sogar Signale für drei Zinserhöhungen im kommenden Jahr gegeben. Das schnellere Tempo resultiere aus dem erwarteten starken Wirtschaftswachstum, das laut Fed-Chef Powell trotz der neuen Coronavirus-Variante Omikron erreicht werden sollte, schrieb die Landesbank Baden-Württemberg. Auf dieses Wachstums-Szenario setzten die Anleger. Am Vorabend hatten die tonangebenden US-Börsen schon spät angezogen.
Die EZB lässt ihr Corona-Notkaufprogramm für Anleihen im kommenden Jahr auslaufen. Ein Ende des Zinstiefs aber ist im Euroraum nicht in Sicht. Die britische Notenbank hingegen stemmt sich gegen die hohe Inflation und hebt überraschend ihren Leitzins erstmals in der Corona-Pandemie an. Die Schweizerische Nationalbank wiederum tastet die Zinsen nicht an und führt damit ihre sehr expansive Geldpolitik fort.
Die nunmehr unter dem Strich deutlich aufgehellte Börsenstimmung ließ sich an dem europäischen Branchentableau ablesen. Mit Ausnahme des als defensiv angesehen Immobiliensektors
Am attraktivsten präsentierten sich der Öl- und Gassektor
Unter den Einzelwerten aus der Bankenbranche gewannen die Aktien von BNP Paribas
Die Papiere des Impfstoffentwicklers Valneva
Die Anteilsscheine von EDF
In London machten die Aktien von Boohoo
Quelle: dpa-Afx