PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben nach einer schwachen September-Performance zum Start in die neue Börsenwoche und den Monat Oktober zugelegt. Börsianer sprachen von kursgünstigen Anschaffungen, nachdem die Leitindizes in der Vorwoche auf den niedrigsten Stand seit Ende 2020 gefallen waren. Positive Impulse kamen am Montag von deutlichen Gewinnen an der New Yorker Wall Street. Die Gewinnerliste wurde angeführt von starken Energie- und Rohstoffwerten.
Der EuroStoxx 50 schloss am Montag mit einem Plus von 0,72 Prozent bei 3342,17 Punkten. Im September war der Eurozonen-Leitindex um 5,7 Prozent gefallen. Die Quartalsbilanz wies zum dritten Mal in Folge ein Minus auf, und zwar in Höhe von rund 4 Prozent. In Paris gewann der Cac 40 am Montag 0,55 Prozent auf 5794,15 Zähler. Der FTSE 100 legte in London um 0,22 Prozent auf 6908,76 Punkte zu.
Bis zum frühen Nachmittag hatten die europäischen Börsen noch im Minus notiert. Wirtschaftsdaten aus der Eurozone hinterließen am Vormittag eine kleine Delle: Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel im September auf den tiefsten Stand seit gut zwei Jahren.
Die Aktien der europäischen Ölkonzerne profitierten von steigenden Ölpreisen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Delegierte berichtete, erwägt der Förderverbund Opec+ eine Förderkürzung um mehr als eine Million Barrel am Tag. Die Aktien von Totalenergies , Eni und Shell gehörten zu den klaren Gewinnern am Markt und verbuchten Kursaufschläge zwischen 2,6 und 3,2 Prozent.
Unter den Einzelwerten machten einmal mehr die Papiere von Credit Suisse von sich reden. Sie stürzten erneut auf ein Rekordtief, beendeten den Handel nach einer starken Gegenbewegung dann aber nur noch ein Prozent tiefer. Konzernchef Ulrich Körner hatte seine Mitarbeiter auf turbulente Wochen eingeschworen. Die schweizerische Großbank will sich neu aufstellen, wobei das Investment Banking umstrukturiert werden soll und womöglich tausende Jobs verloren gehen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Laut Händlern befürchten einige Anleger einen finanziellen Kollaps des Geldhauses.
Stark gefragt waren dagegen die Anteilscheine von Vodafone mit einem Plus von 2,6 Prozent. Der britische Telekommunikationskonzern will sich den Konkurrenten Three UK einverleiben. Das Management führe Gespräche mit dem Eigentümer CK Hutchison über eine Zusammenlegung der Geschäfte, teilte das Unternehmen am Montag mit. Bei dem Vorhaben solle Vodafone 51 Prozent des kombinierten Unternehmens erhalten. Der Rest werde an CK Hutchison aus Hongkong gehen./edh/he
Quelle: dpa-Afx