PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte sind am großen Verfalltag deutlich eingeknickt. Der EuroStoxx 50 schloss am Freitag mit einem Minus von 1,80 Prozent bei 4083,37 Punkten. Am Vortag war der Leitindex der Eurozone noch auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2008 gestiegen. Damit ergab sich für den EuroStoxx ein Wochenverlust von rund einem Prozent.
An den wichtigsten Länderbörsen waren die Vorzeichen ebenfalls klar negativ. Der französische Cac 40 fiel um 1,46 Prozent auf 6569,16 Punkte. Der Londoner FTSE 100 verlor 1,90 Prozent auf 7017,47 Zähler.
In einem laut Börsianern unruhigen Handel wurde die Stimmung am Nachmittag von Kommentaren des Präsidenten der Fed von St. Louis, James Bullard, zusätzlich belastet. Bullard sagte, er neige zu einer US-Zinserhöhung bereits im Jahr 2022. Dies wäre viel früher als die am Mittwoch von der US-Notenbank in Aussicht gestellten zwei Anhebungen gegen Ende 2023.
In der Sektorbetrachtung ging es für den europäischen Bankenindex mit minus 3 Prozent am steilsten bergab. Entsprechend gehörten die Aktien von BNP Paribas und Intesa Sanpaolo mit Abschlägen von 4,6 beziehungsweise 3,0 Prozent zu den schwächsten Werten im EuroStoxx-50-Index.
In London sorgte die Supermarktkette Tesco mit Umsatzzahlen und einem Kursrückgang von 3,8 Prozent für Gesprächsstoff. Der im März verzeichnete Umsatzanstieg angesichts erster Corona-Lockerungen habe in den beiden Folgemonaten wieder an Fahrt verloren, sagte ein Händler. Zudem habe der gesamte Einzelhandel in Großbritannien im Mai einen überraschenden Umsatzrückgang hinnehmen müssen./edh/fba
Quelle: dpa-Afx