PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Am Dienstag ist am europäischen Aktienmarkt bei den Anlegern die Kauflust schwungvoll zurückgekehrt. Der EuroStoxx 50
Zum Schluss heimste der EuroStoxx ein Plus von 2,15 Prozent auf 3587,44 Zähler ein, nachdem er im früh erreichten Tagestief auch schon 1,1 Prozent verloren hatte. Auch in Paris und London drehten die Länder-Leitindizes ins Plus: Der französische Cac 40
Gerüchte machten die Runde, dass die Verteilung von russischem Gas über die Pipeline Nord Stream 1 am Donnerstag nach Abschluss der plangemäßen Wartungsarbeiten pünktlich wieder aufgenommen werden könnte. Ein Zeichen der wieder anziehenden Risikobereitschaft war aber auch eine rapide Erholung des Euro wegen Spekulationen, dass die EZB am Donnerstag eine stärkere Anhebung um 0,5 Prozentpunkte planen könnte.
Wie groß der Druck ist, belegten am Dienstag neue Daten. Die Inflation in der Eurozone hatte sich im Juni weiter beschleunigt und abermals einen Rekordwert erreicht. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die Verbraucherpreise um 8,6 Prozent. Im Fokus blieb derweil auch die Unsicherheit, wie es in Italien mit der Personalie von Regierungschef Mario Draghi weiter geht.
Mit dem Marktumfeld drehte sich auch das Sektorbild: Anfangs waren noch defensivere Sektoren wie Pharma oder Versorger gefragt, letztlich aber setzten sich eher konjunktursensitive an die Spitze wegen der Hoffnung, dass die Gasversorgungslage vielleicht doch nicht so schlimm wird wie befürchtet. Allen voran galt dies für den Autosektor, der mit 3,1 Prozent die Spitze erklomm, dicht vor den Banken mit einem Kursplus von 2,9 Prozent. Für sie können schnell steigende Zinsen außerdem im Alltagsgeschäft mit Krediten von Vorteil sein.
Individuell stand der Versorger EDF
Eher träge entwickelten sich im Bankensektor die Aktien der UBS
Im erweiterten Autosektor überzeugte der schwedische Nutzfahrzeughersteller Volvo
Einige Einzelwerte blieben allerdings unter den Verlierern: Der französische Zughersteller Alstom
In der Schweiz fielen noch die Aktien des Inspektionskonzerns SGS
Quelle: dpa-Afx