PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An den europäischen Aktienmärkten hat sich die Risikoabneigung der Anleger am Mittwoch deutlich verschärft. Der Leitindex der Eurozonen, der EuroStoxx 50 , war zwischenzeitlich um fast drei Prozent abgesackt, bevor sich die Gemüter wieder etwas beruhigten.
Die Zeit der Euphorie ist laut dem Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners zunächst vorbei. Die Anleger suchten bei steigenden Kursen eher den Ausstieg, neue Käufer seien rar - zu groß die Sorgen um Inflation und Zinsen.
Der EuroStoxx fiel am Ende um 1,71 Prozent auf 3936,74 Punkte, nachdem er am Dienstag noch auf das höchste Niveau seit 2008 geklettert war. Damit2 rutschte das Börsenbarometer unter die 50-Tage-Durchschnittslinie, die als Maß für die mittelfristige Entwicklung gilt.
Für den französischen Cac 40 ging es nach dem höchsten Stand seit 2000 am Vortag nun um 1,43 Prozent auf 6262,55 Punkte nach unten. Der britische FTSE 100 verlor 1,19 Prozent auf 6950,20 Punkte.
Stark unter Druck geriet vor allem der zyklische Rohstoffsektor. Der entsprechende Branchenindex büßte 4,1 Prozent ein. Auch alle anderen Sektoren verzeichneten Verluste.
In der Bankenbranche sorgte eine Studie der US-Bank Morgan Stanley für Gesprächsstoff. Analystin Giulia Aurora Miotto sieht bei der Societe Generale den größten Bewertungsspielraum unter Frankreichs Geldhäusern. Die Papiere des Geldhauses schlugen sich mit einem Minus von 0,7 Prozent besser als der Gesamtmarkt. Zu den Anteilsscheinen der Credit Agricole aber äußerte sich die Expertin skeptisch; hier stand am Ende ein überdurchschnittliches Minus von 2,6 Prozent zu Buche.
Papiere des Schweizer Hörgeräteherstellers Sonova setzten ihre Rekordrally vom Vortag fort und schlossen 1,8 Prozent im Plus. Nach den überzeugenden Geschäftszahlen reagierten nun einige Analysten mit optimistischeren Einschätzungen./la/fba
Quelle: dpa-Afx