PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die größten Börsen Europas haben am Dienstag kaum verändert geschlossen. Die Nervosität der Anleger hielt sich trotz der in den USA überraschend weiter gestiegenen Inflationsraten in Grenzen.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Die Verbraucherpreise stiegen in den Vereinigten Staaten im Jahresvergleich um 5,4 Prozent. Das war mehr als von Volkswirten erwartet und ist die höchste Inflationsrate seit August 2008. Die Teuerung liegt damit deutlich über dem Inflationsziel der US-Notenbank (Fed) von zwei Prozent. Bisher hatte die Fed den Anstieg der Teuerung stets mit Sonderfaktoren erklärt, die auch mit der Aufhebung von Corona-Beschränkungen zusammenhängen. Nun allerdings könnte der Druck wachsen, dass die Notenbank aus ihrer sehr lockeren Geldpolitik aussteigen muss.
"Die Wirtschaft läuft rund und von Deflationsrisiken kann derzeit nicht die Rede sein", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt von der VP Bank. "Die Fed wird deshalb schon bald einen konkreten Fahrplan zum Ausstieg aus den Wertpapierkäufen vorlegen." In der Eurozone hingegen dürfte die EZB ihre lockere Geldpolitik noch lange fortsetzen.
In den Blick rückt zunehmend auch die Berichtssaison. Nach dem Rekordlauf zahlreicher Börsen kommt ihr eine große Bedeutung für die weitere Entwicklung zu. "Die Marktteilnehmer werden die Gewinne genau beäugen, um frühe Hinweise auf die Wirtschaft und wachstumsgetriebene Aktien zu erhalten", hieß es von den Experten der Landesbank LBBW.
Die Bankenbranche rutschte im Verlauf des Nachmittags an das Ende der insgesamt 19 Sektoren und gab letztlich um 1,2 Prozent nach. In den USA sanken die Aktien der Großbanken JPMorgan
Unter den europäischen Bankenwerten büßten Santander
Telekommunikationswerte entwickelten sich indes etwas stärker als der Marktdurchschnitt. Der Branchenindex gewann 0,9 Prozent. Unter den Einzelwerten stachen vor allem Nokia
Quelle: dpa-Afx