PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Aussicht auf eine unerwartet straffe Geldpolitik zur Bekämpfung der hohen Inflation in der Eurozone hat am Donnerstag den EuroStoxx 50
Der EuroStoxx als Leitindex der Eurozone weitete seine jüngsten Verluste deutlich aus und sackte um 1,70 Prozent auf 3724,45 Punkte ab. Sein französisches Pendant, der Cac 40
Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners ergänzte, dass die Währungshüter auch ihre Inflationsprognosen kräftig angehoben hätten, was die Anleger "auf dem falschen Fuß erwischt" habe. "Mit einer so deutlichen Anpassung nach oben hin haben die wenigsten gerechnet." Dies drückte auf die Kurse an Europas Börsen und sorgte laut Altmann für einen "Ausverkauf" an den Anleihenmärkten, wo im Gegenzug die Renditen kräftig stiegen.
Ähnlich äußerte sich Christian Lips, Chefvolkswirt der Landesbank NordLB. Ein wichtiges Signal für die Zinspolitik sei, dass bei den Projektionen der EZB erstmals auch für 2024 und damit durchgängig bis zum Ende des Prognosehorizonts eine dauerhafte Verfehlung des Inflationsziels von mittelfristig 2,0 Prozent erwartet werde. Konjunkturell werde von einem dämpfenden Effekt der Preissteigerungen auf das Wirtschaftswachstum der Eurozone ausgegangen.
Insofern gab es am Donnerstag branchenweit nur Verlierer. Die deutlichsten Abschläge verzeichnete der Immobiliensektor
Dass die rekordhohe Teuerung die Kauflust vieler Verbraucher hemmt, spüren unterdessen immer mehr Einzelhändler. Nach einem ernüchternden Bericht des schwedischen Online-Modehändlers Boozt
Anteilsscheine des britischen Wasserstoff-Spezialisten ITM Power
Dagegen stiegen nach der Vorlage der Jahreszahlen die Aktien des Nahrungsmittelherstellers Tate & Lyle
Quelle: dpa-Afx