PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Ernüchternde Konjunkturdaten aus dem Euroraum und China haben Europas wichtigste Aktienmärkte zur Wochenmitte nach unten gedrückt. Der EuroStoxx 50
In China sank der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im Juni stärker als erwartet und verstärkte damit Zweifel an der wirtschaftlichen Erholung im Reich der Mitte. Zudem trübte sich die Unternehmensstimmung in der Eurozone im Juni deutlich ein. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel zum Vormonat auf das niedrigste Niveau seit Ende vergangenen Jahres. Zudem wurde die 50-Punkte-Marke, die Wachstum von Schrumpfung trennt, leicht unterschritten.
Vorsicht war auch angesichts der am Abend anstehenden Veröffentlichung des jüngsten US-Notenbankprotokolls angesagt. "Notenbanker, allen voran Fed-Chef Powell, haben in der letzten Woche, deutlich gemacht, dass die Dämpfung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage und der Dynamik am Arbeitsmarkt bisher noch nicht ausreichend gewesen sind, um die Inflation zu drücken", betonten die Volkswirte der Helaba. "Darüber hinaus haben Fed-Vertreter die Türe für eine weitere Straffung bis zum Ende des Jahres offengelassen."
Aus Branchensicht erlitten Versorger und Versicherer europaweit die größten Verluste. Klare Abgaben verbuchten auch Technologiewerte. Marktexperte Andreas Lipkow verwies auf die sich "verschärfenden außenwirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und den USA". Insbesondere bei den Technologieunternehmen könne "es nun zu ausgedehnteren Kurskorrekturen kommen." Die einzigen zwei Sektor mit positiven Vorzeichen waren Autos und Papiere aus dem Gesundheitsbereich.
Unter den Einzelwerten standen erneut die Aktien des angeschlagenen französischen Einzelhandelskonzerns Casino Guichard-Perrachon
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Quelle: dpa-Afx