PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen sind zum Wochenauftakt teil stark unter Druck geraten. Hatte vor dem Wochenende ein starker US-Arbeitsmarktbericht nur kurz belastet, schienen sich am Montag die Sorgen vor weiter steigenden Zinsen doch wieder durchzusetzen. Der robuste Job-Bericht halle noch nach, schrieb Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK. Anleger fürchteten, dass die US-Notenbank Fed angesichts des robusten Jobmarktes restriktiver als zuvor gedacht gegen die hohe Inflation vorgehen könnte. Geopolitische Spannungen zwischen den USA und China nach dem Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons vor der Atlantikküste der USA durch das US-Militär kommen hinzu.
Der EuroStoxx 50
Technologie-
Wachstumsstarke Tech-Firmen müssen bei steigenden Zinsen mehr Geld aufwenden für kreditfinanzierte Investitionen. Zudem geraten die oft hoch bewerteten Aktien von Technologiefirmen in einem Umfeld stark steigenden Zinsen zumeist unter Druck, da die erwarteten hohen Gewinne in der Zukunft zum heutigen Zeitpunkt weniger wert sind.
Im Immobiliensektor wiederum können höhere Bauzinsen die Nachfrage nach Wohnungen und Häusern schwächen. "Durch die steigenden Zinsen sind Immobilien einfach zu teuer oder unrentabel geworden", schrieb der Kapitalmarktexperte Jürgen Molnar vom Handelshaus RoboMarkets. "Der Markt müsste also eine Korrektur durchführen, um wieder attraktiv zu werden. Bis sich die Verkäufer, welche in den vergangenen Jahren von immer weiter steigenden Preisen verwöhnt wurden, darauf einlassen, kann es allerdings noch dauern."
An der EuroStoxx-Spitze zogen die Anteilsscheine von Intesa Sanpaolo
Quelle: dpa-Afx