PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag etwas schwächer geschlossen. Die Nachrichten zur Situation in der Ukraine hielten die Anleger weiter in Atem. Hinzu kamen bange Blicke nach China. Weiter nachgebende Ölpreise und steigende US-Börsen sorgten insgesamt für nur moderate Verluste.
Der EuroStoxx 50
In Asien hatte es noch heftige Verluste an den Börsen in China und Hongkong gegeben. Dem waren die Börsen hierzulande zunächst gefolgt. Neben Sorgen wegen Corona-Ausbrüchen drehten sich die Verluste dort auch um die Beziehungen Chinas zu Russland. Die Belastungen kamen auch in Europa wegen der Befürchtung an, Lockdown-Maßnahmen in China könnten die globalen Lieferketten wieder stärker stören.
Fallende Ölpreise ermutigten dann die Anleger wieder etwas, auch wenn der Krieg in der Ukraine andauert. Für Ausschläge am Nachmittag sorgte zwar noch der Vorwurf des russischen Präsidenten Wladimir Putin, die Ukraine suche in den laufenden Verhandlungen nicht ernsthaft nach einer beiderseitig akzeptablen Lösung. Die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung blieb, was sich Marktbeobachtern zufolge in fallenden Ölpreisen widerspiegelte.
"Mit den vom Krieg getriebenen Kursen von Gold und Öl geht es bergab", sagte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robo Markets. Rohstoffpreise allgemein kamen zurück und dies machte sich bei Minenwerten negativ bemerkbar. Nach Ansicht der Rohstoffanalysten der Commerzbank werden Angebotsrisiken derzeit wieder ausgepreist. Der Teilindex Stoxx Europe 600 Basic Resources
Aktien aus der Automobilbranche erholten sich, nachdem sie zunächst noch an ihre Vortagsverluste angeknüpft hatten. Ihr Branchenindex verbuchte mit einem Anstieg um 1,1 Prozent die zweitgrößten Gewinne in der Sektortabelle nach den Medienkonzernen, deren Teilindex um 1,9 Prozent stieg. Die Richtung gaben hier die Aktien des britischen Pearson
Der Index der Technologiewerte schaffte es am Ende auch mit gut einem halben Prozent ins Plus. Er profitierte von einer Erholung an der US-Börse Nasdaq. Der branchenlastige Auswahlindex Nasdaq 100
Unter den Verlierern blieben Luxusgüterhersteller, die weiterhin unter dem Ukraine-Konflikt und steigenden Kapitalkosten litten, wie die Analysten von RBC feststellten. Aus dem EuroStoxx büßten Kering
Besser sah es beim Versicherer Generali
Quelle: dpa-Afx