PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Furcht vor den Folgen eines Krieges im Osten Europas hat die Aktienmärkte des Kontinents am Montag weiter nach unten gezogen. Signale Russlands einer fortgesetzten Gesprächsbereitschaft mit der Nato und den USA im Ukraine-Konflikt minderten die Sorgen der Investoren am Nachmittag nur ein Stück weit. Neben diesen geopolitischen Spannungen macht den Börsen weiterhin das erwartet hohe Tempo einer wohl bald beginnenden geldpolitischen Straffung in den USA zu schaffen, die wegen der hohen Inflation reagieren muss.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Der französische Cac 40
"In diesen Stunden bekommen wir ein Vorgeschmack auf das, was an den Finanzmärkten passieren könnte, wenn am Ende doch alle diplomatischen Bemühungen scheitern und Russland in die Ukraine einmarschiert, wie aktuell von den USA noch in dieser Woche für möglich gehalten", resümierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.
Molnar verweist vor dem Hintergrund der Kriegssorgen auf anziehende Preise für Öl und Gas sowie die Flucht in vermeintlich sichere Häfen wie Anleihen und Gold. "Die von Zinsängsten eh schon verschreckten Anleger dürften ihre Gewinne aus der monatelangen Hausse vollständig einstreichen und die Indizes endgültig auf Talfahrt schicken", erwartet er.
So ist die Zinswende in den USA ein weiteres bestimmendes Thema in diesen Tagen. Volkswirte hatten ihre Erwartungen in puncto des Ausmaßes der Leitzinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed nach Inflationsdaten in der vergangenen Woche noch weiter nach oben geschraubt.
Analyst Clemens Schmale vom Börsenportal Godmode-Trader rechnet angesichts des anstehenden Zinserhöhungszyklus mit weiterem Druck auf die Kurse, denn der Liquiditätsentzug beginne gerade erst. So kaufe die Fed im Februar weiterhin Anleihen und Hypothekenpapiere und der Leitzins bleibe aller Voraussicht bis März unangetastet. Zudem: "Der konjunkturelle Ausblick war auch schon besser." Sollte die Fed nicht doch noch kalte Füße bekommen, dürften die Aktienbörsen angeschlagen bleiben.
Mit Blick auf das Branchentableau hielt sich der Index der Rohstoffwerte
Der Bankensektor
Im EuroStoxx 50
An der griechischen Börse bauten die Anteilsscheine von European Reliance
In Zürich ging es für die Anteile von Clariant
Quelle: dpa-Afx