PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Börsen haben sich nach dem jüngsten Rückschlag am Montag wieder etwas stabilisiert. Sie profitierten von deutlich sinkenden Renditen für US-Anleihen, welche die Sorgen über die in vielen europäischen Ländern schleppenden Corona-Impfungen in den Hintergrund drängten. In Istanbul schlug indes die überraschende Entlassung des türkischen Notenbankchefs die Anleger in die Flucht.
Der EuroStoxx 50
Der französische Cac 40
Am US-Rentenmarkt gingen die Renditen deutlicher zurück, nachdem sie sieben Woche in Folge zugelegt hatten. So sank die Rendite richtungweisender zehnjähriger Staatsanleihen wieder unter 1,7 Prozent und die der Longbonds mit einer Laufzeit von 30 Jahren unter 2,4 Prozent.
In der Türkei hatte Präsident Recep Tayyip Erdogan in der Nacht zum Samstag den Zentralbankchef Naci Agbal nach nur wenigen Monaten im Amt entlassen. Die Entscheidung erfolgte kurz nachdem die türkische Notenbank den Leitzins im Kampf gegen die hohe Inflation überraschend deutlich um 2,0 Prozentpunkte auf 19 Prozent angehoben hatte. Zuvor hatte sich Erdogan immer wieder für niedrigere Zinsen stark gemacht.
In Europa standen daraufhin Bankentitel unter Druck: Ihr Subindex zählte mit minus 1,2 Prozent zu den größten Verlierern im marktbreiten Stoxx Europe 600
Schlusslicht im Stoxx Europe 600 war der Index der Rohstoffwerte, der 1,4 Prozent einbüßte.
Dagegen führte der Index der Autobauer und -zulieferer mit plus 1,9 Prozent die Gewinnerliste an. Ihm gab vor allem der mehr als siebenprozentige Anstieg der Volkswagen
Im SMI
Für die Aktien von Kingfisher
Reckitt Benckiser
Im Blick stand in London auch Deliveroo, denn der Online-Essenslieferdienst kommt mit seinem geplanten Börsengang voran. Das Unternehmen bietet seine Aktien in einer Preisspanne von 3,90 bis 4,60 Pfund pro Anteilschein an. Ausgegeben werden sollen rund 385 Millionen Aktien, was - ohne Mehrzuteilungsoption - einen Börsenwert von 7,6 bis 8,8 Milliarden Pfund bedeuten würde./gl/he
Quelle: dpa-Afx