PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Aus Angst vor einer neuen Corona-Variante haben die Anleger am Freitag an den Europa-Börsen heftig die Handbremse gezogen. Aktien wurden international rasant auf Talfahrt geschickt, weil Fachleute befürchten, dass die Variante B.1.1.529 wegen ungewöhnlich vieler Mutationen nicht nur hoch ansteckend ist, sondern auch den Schutzschild der Impfstoffe leichter durchdringen könnte.
Der EuroStoxx 50
Vor allem die Aktien aus der Reisebranche brachen aus Sorge vor neuen Reiseeinschränkungen ein. Nachdem solche bereits von vielen Ländern für Personen aus dem südlichen Afrika ankündigt wurden, weitete der Branchenindex Stoxx Europe 600
Unter den Reise-Einzelwerten rutschten die Papiere der Fluggesellschaft Air France-KLM
Auch andere konjunktursensible Branchen gerieten in Turbulenzen, wie Verluste von fünf Prozent oder mehr bei den Indizes der Öl-, Automobil- und Bankenbranche zeigten. Am stabilsten zeigte sich derweil der Gesundheitssektor mit einem Abschlag von lediglich 1,2 Prozent. Wie schon während der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 waren die Erdölpreise erneut drastisch abgestürzt.
International waren die sogenannten "Stay-at-home-Aktien" als Profiteure eines möglichen neuen Lockdowns schlagartig wieder gefragt. In Zürich zum Beispiel zählten dazu die Aktien des Computer-Peripherie-Spezialisten Logitech
Außerdem profitieren Diagnostik- und Impfstoffkonzerne global stark von der Angst der Anleger. Diese flüchteten ansonsten von Aktien in andere Anlageformen, die als sicherer gelten - also zum Beispiel in Anleihen, den japanischen Yen oder den US-Dollar.
Unter den Coronavirus-Diagnostikern zogen die Papiere von Eurofins Scientific
Ein Gewinner ganz ohne Corona-Einfluss waren derweil die Aktien von Siemens Gamesa
Quelle: dpa-Afx