PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Hohe Kursgewinne in der Luxusgüterbranche haben an den wichtigsten europäischen Börsen am Donnerstag für gute Laune gesorgt. Ausschlaggebend war ein starker Jahresstart des französischen Konzerns LVMH . Am Nachmittag stützte die Erholung am US-Aktienmarkt die Kurse, sodass der EuroStoxx 50 quasi auf Tageshoch mit plus 0,67 Prozent auf 4363,24 Punkten schloss.
Der französische Cac 40 stieg erneut auf ein Rekordhoch, um nur wenige Punkte darunter mit plus 1,13 Prozent bei 7480,83 Zählern aus dem Handel zu gehen. Die LVMH-Aktien setzten sich in beiden Indizes an die Spitze mit einem Kurszuwachs von 5,7 Prozent und trieben sie damit an. Der britische FTSE 100 legte nur um 0,24 Prozent auf 7843,38 Punkte zu.
LVMH erreichten mit 884,50 Euro erneut ein Rekordhoch und kosteten zum Börsenschluss 883,90 Euro. Die Marktkapitalisierung beläuft sich damit auf gut 441 Milliarden Euro - damit ist LVMH das mit Abstand wertvollste Unternehmen im Leitindex der Eurozone. Gute Geschäfte mit Leder und Mode hatten dem Branchenprimus einen glänzenden Jahresstart beschert, der nun der gesamten Branche Rückenwind verlieh. So waren Hermes , L'Oreal , Kering und EssilorLuxottica hinter LVMH die Favoriten im EuroStoxx und Cac 40 mit Kursaufschlägen von teils mehr als drei Prozent.
Auch in der Schweiz wurde mit Richemont die Gewinnerliste von einem Luxusgüterwert angeführt. Richemont schlossen 4,4 Prozent fester. Givaudan verloren indes nach gutem Start 0,7 Prozent. Der Duftstoffhersteller erzielte im ersten Quartal wegen ungünstiger Wechselkurse und einem schwachen Nordamerika-Geschäft weniger Umsatz.
Eine Anhebung der Jahresprognose befeuerte die Rekordjagd der Papiere von Novo Nordisk . In Kopenhagen stiegen die Titel des Insulinherstellers in der Spitze um 4,4 Prozent. Am Ende blieb ein Plus von 1,1 Prozent.
In London waren die Anteile des Luxusmodeherstellers Burberry mit plus 2,5 Prozent unter den Favoriten im Leitbarometer "Footsie". Im weiter gefassten FTSE 250 sprangen Network International Holdings nach einem vorläufigen Übernahmeangebot einer von CVC Capital Partners unterstützten Investorengruppe für den Anbieter von Zahlungslösungen um gut 23 Prozent hoch.
Am Ende im EuroStoxx standen Enel mit minus 3,9 Prozent. Marktteilnehmer reagierten damit auf den Vorschlag der italienischen Regierung, Flavio Cattaneo zum neuen Chef des Versorgers zu ernennen. Die Analysten der kanadischen Bank RBC stellten dessen Fähigkeiten zwar nicht in Frage. Allerdings gebe es Zweifel hinsichtlich der Unternehmensstrategie. So könnte es zu einer stärkeren Konzentration auf den italienischen Heimatmarkt kommen. Auch das Tempo der Umstellung auf Erneuerbare Energien könnte sich ändern./ajx/jha/
Quelle: dpa-Afx