PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Zum Ausklang einer positiven Handelswoche haben die wichtigsten Börsen Europas leicht zugelegt. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 kletterte am Freitag um 0,53 Prozent auf 3776,81 Punkte. Damit verbuchte er ein Wochenplus von 1,4 Prozent.
Der französische Cac 40 gewann am Freitag 0,14 Prozent auf 6553,86 Punkte, während der britische FTSE 100 mit einem Plus von 0,47 Prozent auf 7500,89 Zählern schloss. In den USA herrschte zum Handelsschluss in Europa eine positive Börsenstimmung, wobei es im Technologiesektor deutlicher aufwärts ging als bei den Standardwerten.
Mitte der Woche hatte eine etwas geringere Teuerungsrate in den USA den Börsen weltweit Auftrieb verliehen. Doch die Hoffnung auf ein baldiges Abflauen der Inflation und eine etwas wenig straffe Zinspolitik sei verfrüht, wie mehrere Fachleute warnten. Man müsse kein Experte sein, um zu erkennen, dass es sich um einen eher einmaligen Effekt durch sinkende Benzinpreise handele, kommentierte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. "Natürlich wird das den Kurs der Fed nicht ins Wanken bringen".
"Das Inflationsniveau bleibt hoch und stellt mittelfristig eine ernste Gefahr für die Konjunktur sowohl in Europa als auch den USA dar", mahnte Andreas Lipkow, Marktexperte bei Comdirect. Von einer Trendwende könne keine Rede sein.
Unter den europäischen Einzelwerten stach der irische Glücksspielkonzern Flutter positiv heraus. Die Aktien des Online-Anbieters von Sport- und Casino-Wetten schossen nach einem vermeldeten Umsatzplus um gut 14 Prozent hoch, womit sie unangefochten die Spitzenposition im EuroStoxx inne hatten. Flutter habe überraschend gut abgeschnitten, lobte Michael Mitchell vom Analysehaus Davy. Vor allem das US-Geschäft steche hervor. Flutter beeinflusste am Freitag auch den Branchenindex Travel & Leisure positiv, der mit plus 3,9 Prozent der mit Abstand stärkste im Stoxx-600-Branchentableau war.
Am Ende einer strapaziösen Woche für die Pharma-Aktien von Sanofi und GlaxoSmithKline (GSK) schwenkten diese auf einen Erholungskurs. Beide Konzerne hatten Lizenzen zum Vertrieb des zurückgerufenen Medikaments Zantac, das laut Klägern in den USA angeblich Krebs verursachen soll. Die Unternehmen weisen das zurück. Die Sorge mit Blick auf die Rechtsstreitigkeiten hatte die Aktien in der Folge in dieser Woche auf Talfahrt geschickt. Am Freitag gewannen Sanofi in Paris 0,8 Prozent und GSK in London 3,6 Prozent./ajx/he
Quelle: dpa-Afx