PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben sich am Mittwoch mit weiteren Verluste aus dem Handel verabschiedet. Der EuroStoxx 50
Auch in den USA verbuchten die wichtigsten Indizes zum europäischen Handelsende klare Abschläge. Als Belastungsfaktor dies- wie jenseits des Atlantik erwies sich der US-Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM). Diesem zufolge verbesserte sich die Stimmung in der US-Industrie im Mai überraschend. Volkswirte hatten hingegen mit einer Stimmungseintrübung gerechnet.
Wirtschaftlich ist dies ein positives Zeichen, aber für Anleger hat es eine Kehrseite: Die Nachricht spricht für weiteren geldpolitischen Spielraum, den die US-Notenbank Fed zum Gegensteuern gegen die hohe Inflation hat. "Die US-Konjunktur bleibt damit auf Expansionskurs", urteilte Helaba-Experte Ralf Umlauf. Hohe Preise und Lieferengpässe bremsten die US-Industrie offensichtlich nicht aus. "Im Hinblick auf die Fed und die erwartete Zinserhöhung um 50 Basispunkte gibt es keinen Grund zum Zweifeln", ergänzte der Experte.
Derweil legten die Ölpreise weiter zu, nachdem sie schon am Dienstag wegen der Aussicht auf ein vermindertes russisches Angebot durch neue EU-Sanktionen sprunghaft angezogen waren. In den Blick rückt nun das Verhalten der Mitglieder des Ölkartells Opec+, zu dem neben den Opec-Staaten unter anderem auch Russland gehört. Laut dem "Wall Street Journal" wird erwogen, das Ölförderabkommen mit Russland auszusetzen. Denn die Sanktionen des Westens würden die Fähigkeiten des Landes untergraben, mehr Rohöl zu fördern, um die Produktionsziele des Verbundes zu erfüllen.
Aus Branchensicht waren Automobilwerte zur Wochenmitte der einzige Gewinner in Europa: Im marktbreiten Stoxx Europe 600
Dagegen ließ der Index der Reise- und Freizeitindustrie
Ölwerte zollten ihren Vortagesgewinnen Tribut: Totalenergies
In der Schweiz verloren die Aktien von Zur Rose
Quelle: dpa-Afx