PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An den wichtigen Börsen Europas hat die Talfahrt am Dienstag Fahrt aufgenommen. Das Thema Gasknappheit gewinnt zunehmend an Brisanz. Rezessionssorgen griffen erneut um sich. Der Leitindex der Eurozone schloss auf dem tiefsten Stand seit November 2020.
Zum einen verstärke der näher rückende Termin einer zumindest temporären Schließung der Gaspipeline Nord Stream 1 derzeit die Angst vor einem unbefristeten Lieferstopp und damit einem Kollaps der deutschen Wirtschaft, erklärte Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets. "Hinzu kommt der Streik der norwegischen Öl- und Gasarbeiter, den ein ohnehin schon angespannter Erdgasmarkt in Europa so gar nicht gebrauchen kann." Aus Angst vor zunehmenden Engpässen stieg der Gaspreis auf ein Viermonatshoch.
Der EuroStoxx 50
Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect merkte zudem an, dass sich wohl auch einige bedeutende Investoren erneut in großem Stil von europäischen Aktien getrennt hätten. Insbesondere zyklische Branchen hätten unter Verkaufsdruck gestanden und der zum US-Dollar auf ein Zwanzigjahrestief gesunkene Euro habe ebenfalls "auf eine fortgesetzte Flucht aus europäischen Anlagen" hingedeutet.
Bis auf die defensiven Branchen Immobilien und Lebensmittel gaben alle anderen Sektoren nach. Der Autosektor etwa büßte 3,6 Prozent ein und der Chemiesektor 3,2 Prozent.
Die Rohstoff-Branche verlor sogar 5,2 Prozent und spiegelte damit laut den Rohstoffanalysten der Commerzbank ebenfalls die Rezessionssorgen der Anleger wider. ArcelorMittal
Diageo
Um 3,3 Prozent schnellten die Papiere von Zur Rose
Quelle: dpa-Afx