PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Deutliche Gewinne bei den konjunktursensiblen Rohstoff- und Bankaktien haben den europäischen Aktienmärkten zum Wochenausklang Auftrieb verliehen. Der EuroStoxx 50 zog um 1,48 Prozent auf 3858,37 Punkte an. An den drei Tagen zuvor hatte der Leitindex der Eurozone allerdings teils kräftig Federn gelassen - unter anderem wegen der Erwartung schärferer Sanktionen gegen Russland. Damit ergibt sich auf Wochensicht ein Minus von 1,54 Prozent.
Am Freitag aber hellte sich die Stimmung an den Märkten wieder etwas auf. Marktbeobachter verwiesen als Stütze auf die Entspannung bei den Ölpreisen. Dies habe die zuletzt hochgekochten Inflationssorgen etwas gemindert.
Der französische Cac 40 kletterte am Freitag um 1,34 Prozent auf 6548,22 Punkte nach oben. Der britische FTSE 100 fuhr beim Stand von 7669,56 Punkten ein Plus von 1,56 Prozent ein.
Für die Gewinne an den europäischen Märkten dürfte zudem der starke US-Dollar verantwortlich gewesen sein, schreibt Marktanalyst Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets. Die folglich abgewerteten europäischen Währungen Euro und britisches Pfund machen es hiesigen Exporteuren leichter, ihre Waren auf dem Weltmarkt zu verkaufen.
Aus Branchensicht profitierten Bankaktien mit einem Plus von 2,2 Prozent unter anderem von der wieder stärkeren Risikoneigung. Analyst Stephen Innes von SPI Asset Management rechnet zudem mit guten Geschäftszahlen aus dem US-Bankensektor. Die Notenbank Fed werde die Leitzinsen in diesem Jahr kräftig erhöhen. "Das sollte Musik sein in den Ohren der Bankeninvestoren", so Innes.
Zudem sorgte eine Transaktion im italienischen Bankensektor für Aufsehen und steigende Kurse: Die französische Großbank Credit Agricole stieg mit einem Anteil von 9,2 Prozent bei der veronesischen Banco BPM ein. Das ließ deren Kurs um rund zehn Prozent nach oben schnellen. In ihrem Fahrwasser legten auch andere italienische Banken zu, während die Papiere von Credit Agricole nicht vom Fleck kamen.
An der EuroStoxx-Spitze schnellten die Aktien von Sanofi um 4,6 Prozent nach oben. Die Europäische Kommission hatte das Asthma-Medikament Dupixent auch für Kinder zugelassen./jcf/la/ngu
Quelle: dpa-Afx