PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die großen europäischen Börsen haben am Dienstag nur wenig verändert, aber mit unterschiedlichen Vorzeichen geschlossen. Zwischenzeitliche Gewinne bröckelten nach dem Start der US-Börsen ab, einige Indizes schlossen mit leichten Verlusten, da die Anleger mehrheitlich den von der anderen Seite des Atlantiks kommenden Impulsen folgten.
Der EuroStoxx 50
Aussagen von US-Währungshütern hatten tags zuvor erneut die Inflationssorgen in der weltgrößten Volkswirtschaft zerstreut, die in den vergangenen Wochen immer wieder für Verwerfungen gesorgt hatten. Die Immobiliendaten aus den USA an diesem Nachmittag zeigten allerdings dann weiter steigende Immobilienpreise im März und zudem für April sinkende Neubauverkäufe. Zwischen den Zeilen, so kommentierte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets, schwinge hier das Inflationsthema erneut mit. Die Sorge, dass die Zentralbanken früher oder später die geldpolitischen Zügel anziehen könnten, sei nicht vom Tisch. Das sei auch der Grund dafür, dass die US-Börsen schon rasch nach dem Handelsauftakt etwas geschwächelt hätten.
Über die Berichtssaison der Stoxx-600-Unternehmen zog die Landesbank Baden-Württemberg unterdessen ein positives Fazit: "Unsere Analyse zeigt, dass sich die Erträge deutlich erholt haben und im ersten Quartal wieder das Vorkrisen-Niveau erreichten." Damit sei eine ähnliche Entwicklung wie nach der Finanzkrise 2008 zu verzeichnen.
Gefragt waren unter den einzelnen Branchen vor allem Technologiewerte. Adyen
Rohstoffaktien setzten dagegen ihre Abwärtsbewegung fort. Mit minus 1,7 Prozent war der Sektor das Schlusslicht unter den Branchen. Bereits am Montag hatte die Ankündigung der chinesischen Regierung, hohe Strafen für Spekulationen rund um Rohstoffe verhängen zu wollen, diese belastet. Peking will angesichts eines Höhenflugs der Preise von Materialien wie Aluminium und Stahl gegen Preistreiberei vorgehen. Rohstoffaktien hatten im Sog der stark gestiegen Metallpreise in den vergangenen Monaten deutlich zugelegt./ck/fba
Quelle: dpa-Afx