PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Donnerstagnachmittag im Sog einer schwächeren Wall Street nachgegeben. Zuvor hatten der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) und Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde hinsichtlich einer baldigen Zinssenkung die Kurse kurz gestützt.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Die EZB ließ die Leitzinsen zum fünften Mal in Folge unverändert bei 4,5 Prozent, stimmte Verbraucher und Unternehmen angesichts der gesunkenen Inflation aber auf die erste Zinssenkung seit Sommer 2022 ein. Die Inflation sei weiter zurückgegangen und auch bei den meisten Messgrößen der zugrunde liegenden Teuerung sei eine Entspannung zu verzeichnen, sagte EZB-Chefin Lagarde. Einige Mitglieder des geldpolitischen Rats hätten bereits jetzt die Bedingungen für eine Zinsreduktion als erfüllt angesehen, sich aber der großen Mehrheit im EZB-Rat angeschlossen, die lieber zusätzliche Informationen im Juni abwarten wolle.
"Nur eine Kehrtwende bei den anstehenden Wirtschaftszahlen mit einem wider Erwarten erstarkenden Lohnanstieg oder einem Sprung der Inflation nach oben" könne eine Zinssenkung noch verzögern, erwartet Andreas Bley, Chefvolkswirt des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Nach Einschätzung von VP-Bank-Chefvolkswirt Thomas Gitzel dürften im Fall einer Zinssenkung im Juni weitere Lockerungen folgen. "Lediglich eine Zinssenkung macht ökonomisch nur wenig Sinn."
Aus Branchensicht endeten europaweit defensive Sektoren wie Versorger und Nahrungsmittelwerte im Plus. Ganz unten im Branchentableau waren Banken-Papiere zu finden. Dabei ragten die Titel von Societe Generale
Unter den überwiegend schwächelnden Chemiewerten konnten Givaudan
Quelle: dpa-Afx