PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte sind am Montag mit Elan in den November gestartet. Der EuroStoxx 50 knüpfte an seine Gewinne aus der Vorwoche an, indem der Eurozonen-Leitindex 0,70 Prozent höher bei 4280,47 Punkten über die Ziellinie ging. Er festigte damit seinen höchsten Stand seit 2008, den er in der Spitze bis auf knapp 4292 Punkte nach oben schraubte.
Für den französischen Cac-40-Index ging es zu Wochenbeginn um 0,92 Prozent auf 6893,29 Zähler aufwärts. Der britische FTSE 100 legte um 0,71 Prozent auf 7288,62 Punkte zu.
Am Markt hieß es, die Anleger gingen angesichts der bislang erfreulich positiv verlaufenen Berichtssaison auch recht optimistisch in die neue Woche, in der vor allem der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed ins Blickfeld rückt. Positive Impulse lieferte eine Grundsatzeinigung im Zollstreit zwischen den USA und der EU. Außerdem kam Schwung von der Tokioter Börse, wo große Erleichterung über den Wahlsieg von Japans Regierungschef Kishida herrschte.
"Das Ende der Zölle auf Stahl- und Aluminiumgeschäfte zwischen den USA und der EU heizt die Stimmung an den Börsen zusätzlich an", schrieb Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Gleiches gelte für das Wahlergebnis in Japan, mit dem "die Börsen auch für die Zukunft mit einer expansiven Finanzpolitik in Form großer Wirtschaftspakete hoffen dürfen", urteilte der Experte.
Aus Branchensicht verzeichneten mit Ausnahme der Immobilienwerte alle anderen Sektorindizes Gewinne. Am deutlichsten nach oben ging es mit plus 1,4 Prozent für Bankwerte . Sie profitierten damit besonders von der anhaltenden Hoffnung auf eine Konjunkturerholung. In der Branche blicken die Anleger auch gespannt auf die Fed und den von ihr avisierten Ausstieg aus der extrem lockeren Geldpolitik.
Die Aktien von Ryanair machten anfängliche Verluste wett, indem sie 0,7 Prozent gewannen. Erstmals seit dem Start der Corona-Pandemie fuhr der irische Billigflieger wieder einen Quartalsgewinn ein. Allerdings bereiten Konzernchef Michael O'Leary die nahenden Wintermonate Sorgen, weswegen er sich von seiner bisherigen Prognose für das bis Ende März 2022 laufende Geschäftsjahr distanziert hat. Statt eines kleinen Jahresverlustes oder bestenfalls eines Ergebnisses nahe der Nulllinie rechnet er nun mit einem Minus von 100 bis 200 Millionen Euro.
In Paris zogen die Aktien von Arcelormittal um rund zwei Prozent an, nachdem am Wochenende der Streit um US-Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte zwischen den USA und der Europäischen Union (EU) beigelegt worden war. Die Grundsatzeinigung sieht vor, dass aus den EU-Staaten künftig bestimmte Mengen an Stahl und Aluminium zollfrei in die USA importiert werden dürfen.
Im EuroStoxx bescherte eine Kaufempfehlung der britischen Investmentbank HSBC den Aktien von Sanofi ein Plus von 2,2 Prozent. Die jüngsten Quartalszahlen des französischen Pharmakonzerns hätten von einer verbesserten operativen Schlagkraft gezeugt, schrieb Analyst Stephen McGarry./tih/he
Quelle: dpa-Afx