PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach dem jüngsten Kursrutsch haben sich die europäischen Börsen am Dienstag etwas stabilisiert. Die weiter bestehenden Inflations- und Konjunktursorgen standen einer Trendwende allerdings im Weg.
Der EuroStoxx 50
"Wir glauben, dass es sich bei der Kurserholung der letzten Wochen um eine Bärenmarktrally handelt", so Anlagestratege Bernd Hartmann von der VP Bank. "Die Erholung dürfte daher nicht geradlinig weiter verlaufen. Weitere Rückschläge sind wahrscheinlich und die Kursschwankungen dürften zunehmen."
Die düstere Lage unterstrichen neue Wirtschaftsdaten aus der Eurozone. So hat sich die Unternehmensstimmung im August weiter eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel auf den tiefsten Stand seit anderthalb Jahren. Er lag außerdem den zweiten Monat in Folge unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten, die zwischen Wirtschaftswachstum und Schrumpfung trennt. Dass Analysten einen noch etwas deutlicheren Rückgang befürchtet hatten, dürfte ebenso wenig für Beruhigung sorgen wie die überraschend ein wenig verbesserte Verbraucherstimmung nach einem historischen Tiefstand.
"Es stehen schwierige Zeiten bevor", prognostizierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Der konjunkturelle Abschwung beschränkt sich aber keineswegs nur auf Europa - auch die USA und China sind betroffen. Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen wirtschaftlichen Konsequenzen schlagen erst jetzt richtig ins Kontor."
Die jüngsten Daten aus den USA untermauerten Gitzels Aussagen. Dort verschlechterte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor im August überraschend deutlich. Auch der Einkaufsmanagerindex für die Industrie blieb mit einem moderaten Rückgang hinter den Erwartungen zurück. Zudem fielen die Verkäufe neuer Häuser im Juli deutlich stärker als von Analysten prognostiziert.
Im europäischen Branchenvergleich gerieten am Dienstag die zuletzt erholten Aktien von Unternehmen aus dem Gesundheitsbereich
Dagegen setzte der Index der Ölunternehmen
Der Index der europäischen Rohstoffkonzerne
Derweil setzten die Papiere von Zur Rose
Besser schlugen sich die Aktien von Flughafen Zürich
Quelle: dpa-Afx