PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Meldungen über einen sich bessernden Gesundheitszustand des am Coronavirus erkrankten US-Präsidenten Donald Trump haben den europäischen Aktienmärkten am Montag geholfen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,92 Prozent auf 3220,22 Punkte. Der französische Cac 40 stieg um 0,97 Prozent auf 4871,87 Punkte und der britische FTSE 100 verbuchte ein Plus von 0,69 Prozent auf 5942,94 Punkte.
Nach Aussagen des Ärzteteams von Trump könnte der mit dem Virus infizierte US-Präsident das Krankenhaus womöglich bereits an diesem Montag wieder verlassen. Im Verlauf des Wochenendes hatte es noch widersprüchliche Angaben zum Gesundheitszustand von Trump gegeben.
Mit einer raschen Genesung Trumps und einer Rückkehr des Präsidenten ins Weiße Haus stiegen nun wieder die Chancen auf eine Einigung zwischen Republikanern und Demokraten über ein weiteres US-Konjunkturpaket, hieß es am Markt.
Der französische Abfallentsorger Suez sieht die Übernahmebemühungen des Konkurrenten Veolia auch weiterhin als feindlich an. "Die Übernahmeofferte, insbesondere der erste Schritt, die 29,9-prozentige Engie-Beteiligung an Suez zu kaufen, ist nach wie vor feindselig", zitierte die Nachrichtenagentur "Bloomberg" aus einem Brief von Suez-Chef Philippe Varin an Veolia-Chef Antoine Frerot vom Sonntag.
Unterdessen gab das französische Private-Equity-Unternehmen Ardian am Montagnachmittag bekannt, kein Angebot über den Kauf von Engies Suez-Anteilen unterbreiten zu wollen, worauf die Suez-Aktien kurzzeitig ihre Verluste ausweiteten. Am Ende des Tages belief sich das Minus auf 4,17 Prozent, während die Veolia-Papiere um 0,97 Prozent nachgaben. Der Versorgersektor war mit einem Minus von 0,38 Prozent der einzige Verlierer unter den Branchen der Stoxx-600-Übersicht..
In London verloren Cineworld zeitweise mehr als die Hälfte ihres Börsenwertes. Am Ende des Tages büßten sie mehr als 36 Prozent ein. Die Kinokette schließt vorübergehend alle Häuser in Großbritannien und den USA. Grund dafür seien fehlende Filmpremieren, so auch die Verschiebung des neuen James-Bond-Kinofilms auf das Frühjahr 2021.
Die britische Weir Group will ihr Öl- und Gasgeschäft dem US-Baumaschinenhersteller Caterpillar verkaufen. Das kam gut an am Markt: Weir Group schnellten in London um knapp 16 Prozent hoch. Der Konzern veräußere in einem derzeit sehr trüben Branchenumfeld die Sparte schneller als erwartet, kommentierten die Analysten von Liberum. Es handele sich dabei um den finalen Schritt auf dem Weg zu einem reinen Minenkonzern mit stabileren Gewinnen.
An der EuroStoxx-Spitze erholten sich die Anteile des Pharma- und Agrarchemiekonzerns Bayer mit plus 4,08 Prozent ein wenig von ihren jüngst hohen Verlusten./ajx/he
Quelle: dpa-Afx