PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Donnerstag überwiegend Verluste verbucht. Nach einem freundlichen Handelsstart bröckelten die Gewinne im Verlauf immer stärker ab. Angesichts schwächerer US-Börsen schlossen sie mehrheitlich knapp über ihren kurz zuvor erreichten Tagestiefs.
Der EuroStoxx 50
In den USA wurden die wichtigsten Indizes vor allem von aktuellen heimischen Konjunkturdaten belastet. Diese dürften - neben vielen anderen robusten Wirtschaftsdaten aus der weltgrößten Volkswirtschaft in der letzten Zeit - mit dazu beitragen, "dass die Zinserwartungen bezüglich der US-Notenbank nicht vollends verschwinden", wie Analyst Ralf Umlauf von der Helaba schrieb.
In den USA sank die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erneut und auch überraschend. Das dürfte als ein weiteres Indiz für die Widerstandskraft des US-Arbeitsmarktes gesehen werden und Sorgen hinsichtlich der Inflationsentwicklung bereiten, denn ein knapper Arbeitsmarkt geht in der Regel mit steigenden Löhnen einher. Zudem legten die Aufträge für langlebige Güter im Juli ohne Transportgüter wie Flugzeuge im Monatsvergleich deutlicher zu als erwartet. "Der US-Auftragseingang überzeugt im Detail", kommentierte dies Ralf Umlauf.
Daher richten die Anleger ihre Aufmerksamkeit nun zunehmend auf das Notenbanker-Treffen in Jackson Hole. Das wichtigste Ereignis der dreitägigen Konferenz wird wohl der Auftritt von US-Notenbank-Chef Jerome Powell am Freitag sein. Damit verbunden ist die Hoffnung auf Hinweise zum künftigen geldpolitischen Kurs der Fed. Die zentrale Frage lautet: Wird es eine Zinspause geben oder doch noch weitere Zinserhöhungen?
Der Blick auf die einzelnen Branchen in Europa zeigte: Überraschend starke Quartalszahlen des US-Halbleiterkonzerns Nvidia
Bankaktien legten vor allem im Verlauf des Nachmittags zu und folgten damit dem Trend an den US-Börsen. BBVA
Unter den einzelnen Aktien setzten ansonsten die Papiere des Zahlungsabwicklers Adyen
Quelle: dpa-Afx