PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben am Donnerstag ihre leichte Erholung vom Mittwoch wieder abgebrochen. Enttäuschende Geschäftszahlen aus dem Einzelhandelssektor und deutliche Kursverluste an der tonangebenden Wall Street setzten die wichtigsten Börsenbarometer der Region stark unter Druck. Am US-Aktienmarkt ließ die Furcht vor weiter steigenden Zinsen im Kampf gegen die hohe Inflation vor allem die konjunktursensiblen Technologiewerte einmal mehr absacken.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Der nach den jüngsten Erholungsversuchen schnell wieder aufgenommene Abwärtstrend dokumentierte einmal mehr, wie fragil die Lage derzeit ist. "Die Stimmung bleibt weiterhin sehr angespannt und sorgt für Kaufzurückhaltung und in zyklischen Bereichen für Reduzierung der Aktienbestände von den Investoren", stellte Marktexperte Andreas Lipkow fest.
Neue Konjunkturdaten waren kein Stimmungsaufheller. Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hatte sich im September stärker eingetrübt als erwartet. Die Konjunktur in der Region wird derzeit durch hohe Energiepreise und anhaltende Lieferkettenprobleme belastet, die durch den Krieg in der Ukraine und die harte Corona-Politik in China ausgelöst wurden. Die anhaltend sehr hohe Inflation drückt auf die Stimmung. Hinzu kommen deutliche Leitzinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank, die künftig die Wirtschaftsentwicklung belasten dürften.
Die schwachen Zahlen aus der Einzelhandelsbranche zeugten ebenfalls von der angeschlagenen Konjunkturlage im Euroraum. Insofern sackten die Aktien des Modekonzerns H&M
Noch schlimmer erwischte es die Papiere der britischen Einzelhandelskette Next
Sogar um gut 23 Prozent brachen die Anteilscheine von Colruyt
Quelle: dpa-Afx