PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Dienstag wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Die sich verfestigende Erwartung steigender Zinsen vor allem in den USA drückte auf die Stimmung. Bei steigenden Anleiherenditen verlieren Aktien als risikoreiches Investment an Attraktivität. Zudem können steigende Kapitalmarktzinsen die Profitabilität von Unternehmen belasten, beispielsweise bei der Kreditaufnahme. Vor allem Aktien von Technologiefirmen gelten als zinssensibel.
Der EuroStoxx 50
"Die Inflation und die jüngste Covid-Welle könnten ihren Höhepunkt fast erreicht haben", schrieb Chefinvestor Chris Iggo von AXA Investment Managers. "Erst wenn beide Wellen abklingen, dürfte sich das Vertrauen der Anleger verbessern, aber 2022 wird herausfordernd bleiben."
Deutliche Verluste verzeichneten zuletzt stark gelaufene Einzelwerte. "Vor allem auf Wachstum in der Zukunft ausgerichtete Unternehmen stehen bei den Anlegern zur Disposition, da sich mit steigenden Zinsen ihre Finanzierungsbedingungen verschlechtern und ihre ohnehin schon hohen Bewertungen an der Börse noch weiter steigen", begründete Marktstratege Robert Molnar von RoboMarkets die Abgaben. Entlastung könne allenfalls eine starke Saison der Quartalsberichte dieser Unternehmen bringen.
An der Spitze der Verlierer standen denn auch die hoch bewerteten Technologietitel
Auf der Gewinnerseite standen die Ölwerte
Die Aktien des Schokoladenherstellers Lindt & Sprüngli
Quelle: dpa-Afx