PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach Gewinnen zur Wochenmitte haben Europas Aktienmärkte am Donnerstag wieder nachgegeben. Die Talfahrt wurde zugleich deutlich steiler, nachdem die US-Börsen zunehmend unter Druck geraten waren.
Gründe gab es gleich mehrere. So bereitet einerseits die Eskalation im Nahostkonflikt Sorgen und lässt dabei auch die Ölpreise weiter steigen. Andererseits dämpft der sich weiter erholende Yen die strukturelle Risikoneigung an den Finanzmärkten. Investoren, die sich in Japan Geld für Aktien-Spekulationen besorgt hatten, trennen sich nun wieder von ihren Positionen. Dass sich in den USA im Juli die Stimmung in der Industrie überraschend weiter eintrübte und noch deutlicher unter die Expansionsschwelle sank, tat ihr Übriges, auch wenn dadurch die Erwartungen über bald sinkende Zinsen bestärkt wurden.
Der EuroStoxx 50
Das Thema Zinssenkung nach der US-Notenbank-Entscheidung und den Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell bewegte die Börsen in Europa - wie bereits am Vorabend in den USA - kaum. "Impulse, egal ob in die eine oder andere Richtung, haben derzeit nur einen sehr kurzfristigen Einfluss auf den Markt", sagte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. "Solange die Inflationsrate noch über dem Ziel von zwei Prozent liegt, dürften die Währungshüter in Washington vorsichtig agieren", dämpfte zudem Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein allzu große Zinshoffnungen.
Unter den Branchen zeigte sich vor allem der Banksektor sehr schwach. Dort gab es mit Blick auf die Quartalsberichte mehr Schatten als Licht. Credit Agricole
Positiv überraschte dagegen der Brauereikonzern AB Inbev
In London ging es für das Papier des Triebwerksbauers Rolls-Royce
Quelle: dpa-Afx